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Helfer- und Tutorensysteme

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Diese Systeme haben sich in der Zwischenzeit in verschiedenen Formen an den Schulen etabliert. Sie bestehen darin, dass bestimmte Formen der gegenseitigen Hilfe der Schüler und Schülerinnen untereinander organisiert werden. Die vereinbarten Formen können sehr vielfältig sein, die verschiedensten Bereiche betreffen und können auf allen Schulstufen eingesetzt werden.
Die Hilfe kann spontan eingesetzt werden, aber auch systematisch in bestimmten geregelten Zeiträumen erfolgen.

Es müssen auf jeden Fall jedoch bestimmte Voraussetzungen gegeben sein:

  • Techniken des Helfens werden gemeinsam besprochen und eingelernt; genaues Vereinbaren ist notwendig, damit keine Frustrationen (weder beim Helfer noch beim „Geholfenen“ aufkommen):
  • In welche Situationen kann gegenseitige Hilfe sinnvoll sein:
    • Gegenseitiges Vergleichen der Hausaufgaben
    • Gemeinsames Wiederholen am Stundenanfang
    • Textbearbeitung in Partnerarbeit, gegenseitiges Vorlesen des Textes (wie wirkt der Text auf einen anderen Leser), Formulierungsvorschläge, Überprüfen der Korrektheit des Textes)
    • Partnerdiktat
    • Abklären von Fragen, Aufgaben (darauf achten, dass nur das erklärt wird, was wirklich gefragt ist, wo liegt das wirkliche Problem, nicht zu schnell erklären, Zeit lassen für das Verstehen, nicht kritisieren, verletzen…)
    • Hilfe bei Aufgabenplanung (wie gehe ich an eine Aufgabe heran, was mache ich zuerst, welche Unterlagen brauche ich dazu, wo finde ich sie, was brauche ich unbedingt auf meinem Arbeitsplatz, was kann ich verräumen…)
    • Informationshilfen geben bei Abwesenheit eines Schülers/einer Schülerin
    • Schreiben für einen/eine Mitschüler/Mitschülerin, der/die selbst nicht schreiben kann
    • Einem Mitschüler/einer Mitschülerin Vorlesen, der/die nicht lesen kann
    • Die Arbeit kann bestimmte Zeiteinheiten/Stunden, Bereiche betreffen
    • Sie kann in Kleingruppen und Partnerarbeit erfolgen
    • Einen Teil der Klasse oder die Gesamtklasse betreffen
    • Klassenübergreifend organisiert werden

Die Rolle des Helfers/der Helferin soll nicht fix an bestimmte Schüler/Schülerinnen gebunden sein, oder sich nur auf Schüler/Schülerinnen mit Funktionsdiagnose beziehen, vielmehr sollen Formen gegenseitiger Hilfe für alle Schüler/Schülerinnen gefunden werden. So kann z. B. ein Schüler/eine Schülerin, der/die nicht lesen kann, ein aufmerksamer Zuhörer/eine aufmerksame Zuhörerin für einen anderen Schüler sein.


Vorteile, die sich aus dem Helfersystem für Helfer und „Geholfenem“ ergeben können:

  • Einüben sozialer Verhaltensweisen
  • Beide Schüler/innen machen gleichzeitig wertvolle Lernerfahrungen
  • Differenzierte Lernformen sind leichter möglich
  • Dem/der lehrenden Schüler/in werden bestimmte Lernprozesse bewusster
  • Er/sie muss die Lerninhalte genauer organisieren
  • Er/sie muss auf den anderen Schüler, die andere Schülerin eingehen lernen: Kooperation anstatt Wettkampfdenken
  • Der/die lehrende Schüler/in geht leichter auf die Sprachebene des Mitschülers, der Mitschülerin ein als die Lehrperson
  • Der/die lernende Schüler/in akzeptiert von einem gleichaltrigen „Lehrer“, einer gleichaltrigen „Lehrerin“ oft leichter Hilfen.
         
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