Schulentwicklung und Reformpädagogik | ||||||||
blikk lehrerfortbildung | ||||||||
Unterrichtselemente
der Freinet-Pädagogik (und doch keine Prinzipien) |
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von Harald Eichelberger |
Gedanken zur Unterrichts-konzeption bei C. Freinet |
In einer Klasse, in der die Kinder ihren Lerninteressen nachgehen können, ist es ratsam, eine Dokumentation der Schülerarbeiten zu führen. Diese Dokumentation wird für jeden Schüler geführt, wird wahrscheinlich auch vom Lehrer geführt oder auch von einer Gruppe von Kindern, die eben für einen bestimmten Zeitraum die Aufgabe der Dokumentation übernommen hat. In der Freinet-Pädagogik wird meist von einem oder mehreren Schülern ein Klassentagebuch geführt. Dieses ist ein Mittel zur Selbstorganisation des Unterrichtes und zur Aufrechterhaltung der Kontinuität des Geschehens in der Lerngruppe. Individuelle Arbeiten der Kinder werden dokumentiert, in dem die angefangenen und abgeschlossenen Arbeiten auch auf einem Papierbogen, der an der Wand befestigt ist, und in einem Arbeitsheft vermerkt werden. |
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Der freie Ausdruck führt auch zu Impulsen für Arbeitsvorhaben und Untersuchungen.
helfen hier. Doch in allen Bereichen des Lernens gilt das Prinzip, dass nicht unbedingt das Wissen, sondern vielmehr das Entdecken und das Forschen für die Entwicklung des Kindes von entscheidender Bedeutung sind. |
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Alle Formen des forschenden, entdeckenden und selbstständigen und selbsttätigen Lernen sind eine direkte Konsequenz der individuellen und selbst verantworteten Unterrichtsplanung und des Prinzips des freien Ausdrucks des Kindes. Das entdeckende Lernen bedarf auch einer adäquaten Einrichtung in der Klasse. C. Freinet hat aus diesem Grund die Klasse in Ateliers eingeteilt, in Arbeitsräume. Um entdeckendes und lebensechtes Lernen zu ermöglichen, wird der Unterricht sooft wie nur möglich in außerschulische Einrichtungen der Umgebung verlegt. Diese Erkundigungen werden dann gemeinsam ausgewertet und in der Schülerzeitung auch anderen Klassen mitgeteilt. Im Unterricht der Freinet-Pädagogik hat die praktische Arbeit in Gruppenateliers einen hohen Stellenwert. Über die Errichtung und Einrichtung von verschiedenen Ateliers berät die Klasse und stimmt im Zuge ihrer Selbstbestimmung ab. So ist es den Kindern möglich, an verschiedenen Themen und in verschiedenen Gruppen zu arbeiten. Die Ateliers sind eine Notwendigkeit, wenn Kinder arbeiten können sollen und dienen den Experimenten, dem Lesen, dem Drucken, aber auch dem Rollenspiel und den individuellen Arbeiten. Die Gestaltung des Klassenzimmers muss den Bedürfnissen der Kinder entsprechen, und der Klassenraum selbst muss immer neu gestaltet werden können. |
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© Pädagogisches Institut der deutschen Sprachgruppe - Bozen - 2000 |