Schulentwicklung und Reformpädagogik | ||||||||
blikk lehrerfortbildung | ||||||||
Bildungsgrundformen
und Organisation des Unterrichtes |
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von Harald Eichelberger |
Der
Jenaplan - eine Pädagogik Lernen
in einer Gedanken zur Unterrichts-konzeption bei C. Freinet
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Nach Peter Petersen ist das Miteinander-Sprechen von den vier Aktivitäten der Bildungsgrundformen entwicklungspsychologisch betrachtet auch die wichtigste Kommunikationsform. Die Sprache eines Menschen fordert das Kind zur Aktivität auf. Gemeint sind alle "unterrichtlichen" Gesprächsformen, die auch wir kennen:
Die Nennung des Spiels als Bildungsgrundform bedeutet, dass in einer Jenaplan-Schule für die Kinder genügend Gelegenheit zum "freien" Spiel vorhanden sein muss, wobei der Lehrer beobachtet. Das Spiel wird als gänzlich anderer Bereich der menschlichen Entwicklung gesehen als z.B. die Arbeit. (Vgl. dazu vor allem die Ausführungen Maria Montessoris, in deren Pädagogik die Arbeit (an sich) im Vordergrund der kindlichen Entwicklung steht.) |
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Beispiele:
Peter Petersen unterscheidet in der Arbeitssituation die "Gruppenarbeit" und die "Kurse". Während der Gruppenarbeit sitzen die Kinder in ihrer Stammgruppe in Tischgruppen. Die Kinder dürfen sich ihren Platz und ihren Arbeitspartner aussuchen. In den niederländischen Jenaplan-Schulen wird diese Gruppenarbeit "blokperiode" genannt. In diesen Perioden von täglich mehr als 100 Minuten arbeiten die Kinder an
Oft wird die Arbeit in Form eines "Arbeitskontraktes" festgelegt; für die Einhaltung des Kontraktes ist das Kind verantwortlich (mit Hilfe des Lehrers). Unter Arbeit wird vor allem die selbsttätige und bildende Arbeit des Kindes verstanden, die in den bekannten Formen der Einzelarbeit, der Partnerarbeit, der Gruppenarbeit oder auch in einem Kurs getan werden kann. Und ein für selbstständige Arbeit vorhandenes Arbeitsmittel (Vgl. dazu auch die "Entwicklungsmaterialien" nach Maria Montessori.)
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Die Feier ist nach Peter Petersen eine Aktivität, die zur einer Schule, die sich als eine Lebens- und Arbeitsgemeinschaft versteht, unbedingt dazu gehört. Sie ist das wesentliche, gemeinschaftsbildende Element. Sie wird vom Lehrer dargeboten oder geleitet, von den Schülern selbstständig gestaltet, in der Stammgruppe, Schulstufe oder Schulgemeinde abgehalten. Gefeiert wird z.B.
der Wochenbeginn mit einer Schulversammlung oder auch der Beginn eines
Projektes mit einem Theaterstück oder ganz einfach der individuelle Geburtstag
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Möglicher
Wochen(arbeits)plan einer Jenaplan-Schule |
Wochenrhythmus und rhythmischer Wochenarbeitsplan Die Unterrichtsabfolge in einer Jenaplan-Schule ergibt sich aus einer rhythmischen Abfolge der Bildungsgrundformen und pädagogischer Situationen. Der herkömmliche Stundenplan passt nicht dazu. Die Alternative zum Stundenplan ist im Jenaplan-Konzept der so genannte rhythmische Wochenarbeitsplan, worin angegeben wird, welche Aktivitäten wann an der Reihe sind:
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Schule
als Lebensstätte Peter Petersen zweifelt energisch daran, ob der "Fetzenstundenplan" mit seinen permanent expandierenden Fächerkombinationen ein geeigneter Zugang zur Welt für Kinder sein kann. Er entwarf den so genannten "rhythmischen Wochenarbeitsplan", der die Woche für ein Kind sinnvoll gliedert, Offenheiten und Verbindlichkeiten zugleich schafft und dem lehrerzentrierten Unterricht seine schulpädagogisch sinnvolle Position lässt, aber ihm die Dominanz im Schulalltag nimmt. Für Peter Petersen ist auch der rhythmische Wochenarbeitsplan ein wesentlicher Teil des Verständnisses von Schule als "Lebensstätte" und nicht als Unterrichtsanstalt, weil letztere nur am Schüler interessiert sein kann, der Jenaplan aber an der "ganzen Person" des Kindes interessiert ist. Der Klassenraum darf nicht länger "Belehrungszelle" sein, der Stundenplan nicht länger die Sicht auf (Lebens-) Zusammenhänge verbauen. |
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© Pädagogisches Institut der deutschen Sprachgruppe - Bozen - 2000 |