Schulentwicklung und Reformpädagogik | ||||||||
blikk lehrerfortbildung | ||||||||
Lernen
in einer Montessori-Gruppe 1
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von Harald Eichelberger |
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Zur Freiarbeit In der Freiarbeit wählt das Kind nach seinen eigenen Interessen und Bedürfnissen aus den Materialien der vorbereiteten Umgebung aus, womit es arbeiten möchte. Es entscheidet sich auch, ob es alleine arbeiten, oder diese Arbeit lieber mit jemand anderem gemeinsam tun möchte. Es entscheidet auch - meist doch gemeinsam mit der Lehrerin - ob es eine Darbietung mit diesem Material benötigt, oder lieber selbst entdecken will. Nach der Arbeit wird das Kind das Material wieder an dessen Platz im Regal zurückbringen, damit dieses Material von den anderen Kindern wieder benützt werden kann. So arbeiten Kinder in der Freiheit ihrer Entscheidung und ihrer Verantwortung für sich selbst. Freisein bedeutet nach Maria Montessori vor allem die Freiheit für die eigene individuelle Entwicklung des Kindes und auch der Lehrerin oder des Lehrers.
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Dieser Prozess einer intensiven persönlichen Entwicklung, eines intensiven individuellen Lernens bedarf einer für alle Beteiligten einsichtigen und akzeptierbaren pädagogischen Struktur. Das Ziel aller Erziehungsbemühungen ist für Maria Montessori die aktive Förderung kindlicher Unabhängigkeit und Selbstständigkeit durch Selbsttätigkeit. (Holtstiege, Hildegard, Modell Montessori, Freiburg/Breisgau 1977, S. 16.) Und an gleicher Stelle zitiert Hildegard Holtstiege Maria Montessori mit einer anderen Umschreibung dieser Erziehungsabsicht: "Meister seiner selbst zu sein", ein Zustand, der gleich bedeutend ist mit Freiheit. (Montessori, Maria, Grundlagen meiner Pädagogik, S. 23.) Die Arbeit mit den didaktischen Materialien für Sprache, Mathematik oder die Kosmische Erziehung ist zwar ein wesentlicher Bestandteil der Montessori-Pädagogik, aber bei weitem nicht die vollständige Anwendung der Erziehungskonzeption Maria Montessoris. Andererseits ist der Einsatz des Materials unumgänglich beim individuellen Lernen und in seiner didaktischen Effektivität und seinem didaktisch-methodischen Aufbau unübertroffen. Hier dürfen wir zur Erläuterung Jean Piaget zitieren: Für ihn besteht kein Zweifel, dass die wirkliche Bedeutung der mathematischen Erziehung lange vor der Handhabung von Symbolen im intelligenten Gebrauch konkreter Gegenstände liegt. (Piaget, Jean, Das Recht auf Erziehung und die Zukunft unseres Bildungssystems, München 1975.) |
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© Pädagogisches Institut der deutschen Sprachgruppe - Bozen - 2000 |