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Die
lernende Schule
Paradoxerweise muss
die Schule zuerst ihr altes Lernen verlernen. Es gibt zu
viele Informationen und nur eine begrenzte Fähigkeit in systemischen Begriffen
zu denken. Wir sind nicht bereit, die kulturelle Norm aufzugeben, dass
Vorgesetzte stets so tun müssen, als hätten sie alles unter Kontrolle
und für jedes Problem eine Lösung. Wir befürchten unsere Konfusion zuzugeben.
Ein Problem nicht lösen zu können, weil es zu komplex ist, macht uns frustriert
und ängstlich.
Dieser Angst begegnen
wir vorrangig mit vermehrter Aneignung von Wissen. Vorgesetzte versuchen
diese Art des Lernens - die Aneignung von Wissen und Einsichten - zu beschleunigen,
indem sie eine Vision entwickeln und sie als Lösung anbieten. In den seltensten
Fällen haben sie damit Erfolg - eingeschliffene Verhaltensmuster und kulturbedingte
Gesetze werden nur schwer überwunden. Wir haben den offenen Umgang mit
Problemen nicht gelernt. Es herrscht die Haltung vor: Ich muss mein Gesicht
wahren und mich selbst schützen. Wir gestehen uns nicht zu, aus Fehlern
zu lernen, weil es Fehler gar nicht geben darf. Für bleibende
Verhaltensänderungen brauchen wir aber Gelegenheiten, zu üben und
Fehler zu machen. Das Lob des Fehlers
liegt darin, dass in jedem Fehler eine Entwicklungschance verborgen ist,
die es nur wahrzunehmen gilt. Die Angst vor Fehlern setzt Abwehrmechanismen
gegen Veränderungen in Gang.
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Neue Visionen
können sich nicht durchsetzen, weil wir uns vor Botschaften schützen,
die uns ängstlich machen:
- Wir hören die Botschaft
erst gar nicht,
- wir leugnen, dass
die Botschaft zu verwenden ist,
- wir unterstellen,
dass unsere Führungskraft die Situation nicht verstehen kann.
Die Angst vor Veränderung
kann nur durch eine größere Angst aufgeweicht werden:
- Die Mitglieder
der Organisation müssen erkennen können, dass die jetzige Art,
Dinge zu tun, nicht mehr länger funktioniert (Verunsicherungsinformationen
und -Daten müssen allen zugänglich gemacht werden - z. B. Elternbefragung,
Schülerleistungen, Schülerzahlen ...)
- Um Veränderungsmotivation
hervorzurufen, müssen Mitarbeiter entdecken, dass sie einige ihrer
wichtigsten Ideale nicht erreichen, wenn sie nicht etwas Neues
dazulernen - dann fühlen sie sich schuldig.
- Um Veränderungen
zuzulassen, müssen sich die Mitarbeiter psychologisch sicher fühlen.
Sie müssen einen gangbaren Weg sehen, der nicht erschreckend erscheint.
Sie müssen fühlen, dass eine Veränderung ihr momentanes Empfinden
für ihre Identität und Ganzheit nicht gefährdet.
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