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blikk lehrerfortbildung | ||||||||
Modellklassen
an der Übungsvolksschule auf der Grundlage des Jenaplans nach Peter Petersen |
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von Ingrid Heger |
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Unser Entschluss, an der Übungsvolksschule zu arbeiten, war von der Idee getragen an der Innovation der Schulentwicklung mitzuarbeiten und neue Impulse zu setzen. Kinder müssen immer mehr auf die Zukunft der Arbeitswelt vorbereitet werden. Die eigenständige Arbeit ist die Voraussetzung, um der Veränderung der Gesellschaft und Arbeitswelt gerecht zu werden. Da wir schon jahrelang reformpädagogisch tätig sind, sahen wir unseren Auftrag darin, an der Übungsvolksschule ein neues Modell einzuführen. Mit dem Schuljahr 1996/97 war es dann, nach reiflicher Überlegung und getaner Vorarbeit, so weit, den Jenaplan - klassenübergreifend (Grundstufe 1 und 2) einzusetzen. Wir wollten ein neues Modell erarbeiten, entwickeln und ausführen. Unsere Projektziele waren eine Modellfunktion für Österreich zu übernehmen und um die Handlungskompetenz von der Theorie zur Praxis wiedergeben zu können. Unsere Studenten, die in der Theorie Reformpädagogik geboten bekommen, sollen sie auch in der Praxis erleben und nachvollziehen können. Nach einer ausführlichen jahrelangen Auseinandersetzung mit der Reformpädagogik, erschien uns der Jenaplan für das Konzept in Richtung der pädagogisch-anthropologischen Grundmotive Peter Petersens als eine besondere geeignete schulpraktische Möglichkeit. Neben dem hohen Stellenwert des Sozialen Lernens findet die Gestaltung des Unterrichtes für Kinder von Kindern statt. Voraussetzung für die Arbeit ist das offene, schülerzentrierte Arbeiten. Die Schüler/Schülerinnen werden in die Gestaltung des Unterrichtes einbezogen. Das Lernen wird zu einem bedeutungsvollen, das den Lernenden als ganze Person berührt und auch verändert. Voraussetzung dafür ist ein positives Lernklima, das dem Lernenden erlaubt,
offen auseinanderzusetzen. Die Schüler/Schülerinnen müssen sich sicher fühlen, um sich intensiv mit auf den Prozess
Schüler/Schülerinnen müssen konkret spüren können ...
Die dazu erforderliche schülerzentrierte Einstellung von Lehrer/Lehrerinnen äußert sich in einem grundlegenden Vertrauen in die konstruktiven Kräfte und das natürliche Wachstumspotential einer Person. Dieses Vertrauen können wir allerdings nicht durch Worte vermitteln, sondern in erster Linie durch unser alltägliches Handeln. Teamarbeit und Kreativität der Lehrer/Lehrerinnen ist gefragt und gefordert und es muss ein breitgefächertes Angebot für die Kinder zur Verfügung gestellt werden. Wir geben den Kindern genügend Freiräume und gestehen ihnen eigenverantwortliche Entscheidungen zu. Unsere Erfahrungen hiermit zeigen, dass auch das Arbeiten in altersheterogenen Gruppen nach anfänglicher Skepsis unsererseits überraschend gut klappt und uns die Kinder immer wieder neue Wege der Zusammenarbeit eröffnen. Großangelegte Projekte mit
bereichern die Unterrichtsarbeit. Letztlich ist auch eine Reform der Beurteilung geplant.
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© Pädagogisches Institut der deutschen Sprachgruppe - Bozen - 2000 |