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Portfolio - 2   zum anfang zurückblättern eine ebene nach oben
von Kurt Allabauer  

 

 

Arbeits- und Lernergebnisse (outcomes), Veränderungen des Wissens, der Haltung und des Verständnisses, die durch Förderung und Miteinbeziehung der Erfahrungen erzielt wurden, werden vom Lerner identifiziert und bewertet.

Die Kompetenzen des Lerners ( Besitz von genügend Wissen, Haltungen, Fertigkeiten und Erfahrungen über erfolgreiches Bewältigen von Lebenssituationen) werden auch für alle an seinem Bildungsprozeß Beteiligten klar ersichtlich.

Ein Portfolio als Sammlung von Arbeiten, die Fähigkeiten und Produkte des Lerners demonstrieren, geht von den Stärken, Wissen und Erfahrungen aus, die der Lerner oft selbst zu wenig kennt und schätzt. Schüler sollen lernen und ermutigt werden, in einem kontinuierlichen Prozess, ihre Stärken zu erkennen, zu beschreiben, zu verstehen und in ihre (Selbst-) Entwicklung einzubeziehen.

Ein Portfolio gelingt am besten in der Gruppe. In einem vertrauten Umfeld steigt das Selbstvertrauen und das Gefühl der gemeinsamen Lernbedürfnisse gibt erhöhte Motivation für kontinuierliches Lernen.

Das Arbeiten mit einem Portfolio entspricht also einem Lernzyklus:

  1. Ausgangspunkt ist das Akzeptieren einer großen Menge an Wissen und Erfahrung das dem Lerner unbewußt ist bzw. von ihm unterbewertet wird. Der erste Schritt ist das eigene Suchen nach der Breite der Erfahrungen, die ein Lerner gemacht hat.
  2. Der zweite Schritt stoßt zur Tiefe dieser Erfahrungen vor, indem ausgewählte spezifische Erfahrungen beschrieben werden: Was hat man aus ihnen gelernt? Der Lerner entwickelt die Fähigkeit Erfahrungen zu reflektieren und Vorteile daraus zu ziehen.
  3. In einem dritten Schritt stoßt man zum Zentrum des Portfolios vor, das Gelernte muß auch angewendet werden.
  4. Die Vereinigung der Stärken (Begabungen) mit den benötigten Kompetenzen, um angestrebte Ziele zu erreichen ist der vierte Schritt. Defizite und daraus folgende Lernbedürfnisse werden erkannt und aufgezeigt. Gemeinsam mit dem Trainer werden Lernmöglichkeiten erwogen und Lernprogramme aufgestellt, die gemanagt werden müssen.
  5. Der Kreis schließt sich: Der neue Lernfortschritt wird dem ursprünglichen Portfolio der Erfahrung hinzugefügt. Die Schüler schreiten ermutigt ein Stück auf ihrem Weg der Selbstentwicklung weiter.


© Pädagogisches Institut der deutschen Sprachgruppe - Bozen - 2000