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DIE ARBEIT - 4   zum anfang zurückblättern umblättern ans ende eine ebene nach oben
  von George Kuppens            


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Ohne es zu bemerken, wird sich der bekannte "Emile" aus Jean Jacques Roussaus gleichnamigen Werk der drei großen Bereiche des menschlichen Verhaltens bewusst und bezieht sie in sein Leben ein:

  • den kognitiven oder Wissensbereich,
  • den sozio-affektiven und
  • den psychomotorischen Bereich.

Außerdem weisen die Aussagen dieses Emile auf eine hohe, sogar eine außerordentlich hohe Verwirklichungsebene hin, was auf eine ungewöhnliche Reife schließen lässt.

Praktisch gesehen lernt er

  • Wissen (Raumlehre [Geometrie], Konjugationen, Erdkunde [Geografie], Geschichte, die Erde [Umwelt]), aber auch
  • Verstehen (Deutsch, Französisch) und
  • Anwenden (fehlerlos schreiben, Briefe, Geschichten und Gedichte schreiben).

Emile lernt mit den verschiedenen Arten des Begriffs- und Erkenntnisvermögens:

  • auf empirische Weise (sich der Materie bedienen, präziser arbeiten, sich aus der Affäre ziehen [sich irgendwie behelfen]),
  • auf symbolische Weise (reden und erzählen),
  • auf äthetische Weise (Gedichte schreiben, Theater spielen, sauber und korrekt arbeiten ...)
  • auf synotische Weise (sich seines Gehirns bedienen, sich konzentrieren, lernen ...),
  • auf ethische Weise (die Natur achten und respektieren, ehrlich sein, verantwortlich sein ...)

Er erlernt das

  • motorische Geschick (sich seiner Hände bedienen, Nägel einschlagen, sauber kleben ...),
  • Verhaltensformen (zuhören, gehorsam sein und folgen, Geduld aufbringen, Entschlusskraft beweisen, sich in der Hand haben ...) und
  • kognitive Strategien (lesen, schreiben, Lernen lernen).

Emile eignet sich soziale Verhaltensweisen an, die weit über die einfache rezeptive Form hinausgehen (erdulden). Er kann

  • antworten,
  • den Wert steigern,
  • sich in ein im Aufbau befindliches Wertesystem integrieren (ehrlich sein, Vertrauen haben, Verantwortung tragen, sich und andere verteidigen, seine Ideen verteidigen, andere annehmen, sich selbst [er]kennen, andern helfen, sich beherrschen, die Schule lieben [gerne haben] ... und "der Erfolg stellt sich ein").

Was er in der Schule gelernt hat, verschmilzt mit dem persönlichen, eigenen Leben, Erleben und Miteinanderleben ... und genau das ist wohl Erziehung.

   

© Pädagogisches Institut der deutschen Sprachgruppe - Bozen - 2000