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Living Spaces - Lebensräume |
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Ein Altarm des Pfitscherbaches
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Der Lebensraum |
Nach der Begradigung des Pfitscherbaches ist in der Nähe des Weilers Burgum ein Altarm übriggeblieben, welcher eine geringe, jedoch gleichmäßige Wasserführung aufweist und vom Pfitscherbach mit Wasser gespeist wird. Darin entwickelte sich, umsäumt von Grauerlen (Alnus incana) und Schottergesellschaften, ein reichhaltiges Gewässerbiotop. Im seichten, langsamen Fließgewässer wachsen charakteristische Wasserpflanzen, der vom Grundwasser des Baches gespeiste Auwald ließ im Unterwuchs eine vielfältige Lebensgemeinschaft entstehen.
im Bild: die kleinen "Bäumchen" des Tannenwedels ragen aus dem Wasser. Eine Idylle!
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Die Lebewelt |
Im fließenden Gewässer wachsen der Bachbungen-Ehrenpreis (Veronica beccabunga) und das Bittere Schaumkraut (Cardamine amara). Wo sich das Bächlein zu ruhigen Tümpeln erweitert, kommen Tannenwedel und Laichkraut vor. In der Uferzone wachsen Blasensegge (Carex rostrata), Steife Segge (Carex elata), Hirsensegge (Carex panicea), Sumpfbinse (Eleocharis palustris) und Sumpfdotterblume (Caltha palustris). In den Tümpeln laichen Frösche, Molche und Fische. Auf dem Wasser bewegen sich Wasserläufer und erbeuten andere Insekten. Mit besonderem Flugvermögen, Hubschraubern gleich, jagen Libellen nach Beute. Natürlich lebt in diesem Gewässer auch eine unvorstellbare Vielzahl verschiedenster Mikroorganismen, kleinster Tiere und Pflanzen, welche für die Nährstoffkreisläufe dieses Ökosystems unentbehrlich sind.
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Das Besondere |
Tannenwedel und Laichkraut sind typische Wasserpflanzen und zeigen eine Reihe morphologischer, sehr spezieller Anpassungen an diesen Lebensraum. Charakteristisch sind submerse Blätter, solche, die unter Wasser gehalten werden. Ihnen fehlen die Spaltöffnungen, der Gasaustausch vollzieht sich über die gesamte Blattfläche. Wasserpflanzen bilden meist ein Luftgewebe aus, welches in besonderer Weise dem Gastransport dient und das spezifische Gewicht der Pflanze verringert. Dadurch wird sie zur Schwimmpflanze. Das Glänzende Laichkraut hat submerse (untergetauchte) vegetative Blätter, Blüten entfalten sich nur an der Luft. Der Tannenwedel hingegen kann sich bei niedrigem Wasserstand oder Trockenheit wie eine Landpflanze verhalten. Er bildet dann Spaltöffnungen aus. In einer Art Doppelleben wechselt diese Pflanze also zwischen Wasser- und Landleben.
Alles in allem stellt das Biotop ein wichtiges Refugium für Wasserpflanzen und -tiere dar und gliedert sich hervorragend in die Landschaft ein. Für viele vom Aussterben bedrohte Organismen werden solche Zufluchtsorte als Lebensretter immer bedeutungsvoller. An eine neue Umweltsituation hat sich die Organismenwelt großartig angepaßt. Nachdem der frühere Hauptarm des Baches zum Nebenarm wurde, entwickelte sich in kurzer Zeit ein völlig neues Ökosystem. Die Vielfalt darin zeugt vom Einfallsreichtum der Natur, wann immer der Mensch ihr Platz läßt und Lebensmöglichkeiten erhält.
Das Biotop ist gesetzlich geschützt.
fotos hph
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Letzte Änderung: 03.11.2010
© Pädagogisches Institut für die deutsche Sprachgruppe
- Bozen. 2000 -
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