Zu Beginn des 20. Jh. teilen sich die allerbesten Kletterer ein kleines Felsengebirge vor den Türen Dresdens: Am 9.5.1918 wird die Westkante am Wilden Kopf im Elbsandsteingebirge erstbegangen. Es ist wahrscheinlich die erste Tour im 7. Schwierigkeitsgrad und sie wird heute noch mit 7 bewertet. |
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Bereits gegen Ende der Sechzigerjahre des 20. Jh. verlangten einige Sprecher der Kletterelite eine Erweiterung der damals bei VI+ ("Sechs Plus") endenden Schwierigkeitsskala des Kletterns nach oben. Auch im 100 m Sprint wären Steigerungen möglich, warum sollte es sie im Felsklettern nicht geben, so ihre Argumentation.
Zu den stärksten Befürwortern des Siebten Grades zählte u.a. Reinhold Messner, der dies in seinem Buch: "Der 7. Grad - extremstes Bergsteigen" auch klar zum Ausdruck brachte. Er selbst hatte bereits in den Sechzigern mit der Begehung des Mittelpfeilers am Kreuzkofel den sicheren Siebten Grad geklettert.
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Bild oben: Fleischbank-SO-Wand, Kaisergebirge. Durch den Fleischbankpfeiler wurde die erste offizielle Tour im Siebten Schwierigkeitsgrad gelegt (1977). Erstbegeher waren die Deutschen Helmut Kiene und Reinhard Karl.
Foto hph
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Bild oben: Zustieg zu den Pumprissen im Wilden Kaiser. Foto hph.
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Im Jahre 1977 gelingt den Deutschen Helmut Kiene und Reinhard Karl (erster Deutscher auf dem Everest) die Erstbegehung der "Pumprisse" am Fleischbankpfeiler im Wilden Kaiser. Beiden ist nach der Begehung klar, dass das mit Schwierigkeitsgrad Sechs nichts mehr zu tun hat. Es wird der erste offizielle Siebener in den Alpen.
"Weil wir in den furchtbaren Rissen pumpten wie die Maikäfer auf dem Hochzeitsflug, nennen wir unsere Tour "Pumprisse". Helmut ist überzeugt, dass es mindestens VII. Grad ist, der erste Siebener in den Alpen" Reinhard Karl
Ein Jahr später wird die UIAA Schwierigkeitsskala nach oben erweitert.
Die heutige Kletterelite klettert den 12. Grad (!!)
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