Die Rückkehr der Bären nach Tirol
											  „Ein kühler Herbsttag in den Bergen   zwischen Bozen und Meran - Pendler kehren in ihre Heimatdörfer zurück. Über   einem Tunnelportal liegt ein braunes Etwas, zunächst ist nichts deutlich zu   erkennen. Doch plötzlich wird es klar: ein Bär!“ 
											   
  Über Jahrhunderte war der Alpenbär in Tirol   häufig anzutreffen. Der große Allesfresser besiedelte alle Gebirgsregionen vom   Karwendel bis zu den Bergen rund um den Gardasee. Doch sein Zusammenleben mit   den Menschen war schon damals nicht einfach - er galt als räuberische Bestie,   als Konkurrent um Nahrung und Wild und als gefährlicher Feind des Weideviehs.  
											     
											    Daher ließ bereits Kaiser Maximilian I. zu Beginn des 16. Jahrhunderts   große Bärenjagden veranstalten. Wie wir in seinen Jagdbüchern lesen   können, waren diese etwas ganz Besonderes; sie verlangten viel Mut und Kühnheit.  
											     
                                                                                                                                         
											    
                                                Braunbär vor alter   Tirolkarte. Ausschnitt aus einer Schautafel für den Alpenpark Karwendel,   Infozentrum Scharnitz. Büro BLU 
                                              Die intensive Verfolgung reduzierte die   Bestände drastisch. Von 1837 bis 1852 wurden 162 Bären in Tirol erlegt, 146   davon in Welschtirol. Danach waren Abschüsse nur mehr Einzelfälle, die lokal   großes Aufsehen erregten. Die letzten Tiroler   Bären wurden vor etwa 100 Jahren erlegt.  
                                                 
                                                Doch in den letzten   Jahren kehrt der Braunbär aus seinem letzten Refugium in Welschtirol allmählich   in die anderen Landesteile zurück. 2006 erlangte der Jungbär JJ1 traurige   Berühmtheit. Die Zukunft   des Alpenbären in Tirol ist damit derzeit   ungewiss. 
                                                 
Literatur: 
Psenner, H. (1971): Tiere der Alpen. Tyrolia   Verlag – Innsbruck, Echter-Verlag – Würzburg. 
Osti F. & Flaim S. (1993):   L’orso bruno (Ursus arctos L.) nel Trentino: consistenza e distribuzione nel   1992. In: SPAGNESI M. & Randi E. (Eds.): Atti VII Convegno Associazione   Alessandro Ghigi per la Biologia e la Conservazione dei Vertebrati. Suppl. Ric.   Biol. Selvaggina XXI: 269-276. 
http://www.orso.provincia.tn.it/  
SPIEGEL ONLINE (06. April   2007, 15:02): ALPENBÄREN - Bange vor Brunos Brüdern. URL: http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,476069,00.html  
 
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