Die Entdeckung von großen   Silbervorkommen in den Bergen Tirols in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts   führte zu einem Zeitpunkt, in dem Edelmetalle in Europa knapp waren, bevor Gold   aus Mexiko und Peru über Spanien nach Europa kam, zu gravierenden Veränderungen   des seit Jahrhunderten gefestigten sozialen Gleichgewichts des Landes. Allein in   Schwaz stieg die Anzahl der Bergknappen bereits im Jahr 1490 auf 7.000 an. Der   Lohn eines Knappen betrug ca. das Fünffache des Durchschnittseinkommens eines   Bauern und führte zu einem schnellen Preisanstieg, was zur Verarmung der Bauern   und aller führte, die nicht mindestens so viel wie ein Bergknappe verdienten,   obwohl die Region zu dieser Zeit zu einer der reichsten in Europa   wurde. 
     
											  Die zentrale Rolle Tirols in der Politik Maximilians I. machte   auch unser Land zum Schauplatz von zahlreichen kriegerischen Handlungen gegen   Venedig, Mailand und sogar gegen die Türken, die bis in das Gebiet Krajina   eingedrungen waren. Hinzu kamen Epidemien, Naturkatastrophen und Hungersnöte,   die insbesondere die armen Bauern, aber auch die Bergknappen trafen, die stets   mehr der Habgier der Gewerkenfamilien, wie z.B. der Fugger, ausgesetzt waren,   die oftmals nicht aus dem Ort stammten und Konzessionsinhaber der Bergwerke   waren. 
     
											  Nach dem Tod Maximilians I. (1519) wurde das Land bis zur   Ernennung seines Enkels Ferdinand zum Gouverneur von Tirol durch den   stellvertretenden Statthalter Gabriel von Salamanca gelenkt. 
   
										  Die   Einführung neuer und hoher Steuern, mangelndes Eingehen auf Gewohnheiten und   alte Rechte und harte Repressalien durch Salamanca und in Folge durch den   Erzherzog Ferdinand verschärften schnell die sozialen Spannungen. Dies wurde   durch die Tatsache noch verstärkt, dass der Hochadel und der obere Klerus (u. a.   die Fürstbischöfe von Brixen und Trient) sich schon bald mit dem neuen   Gouverneur verbündeten. Inmitten dieser Ereignisse trat Michael Gaismayr auf den   Plan.   |