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Kleine Brücke des Massakers - Daten zur Selbsteinschätzung
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David ist 16 Jahre alt und neu in einer Vorstadtschule
im Norden von Paris. Er erzählt von einem
makabren Spiel auf dem Pausenhof der Schule.
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(Die folgenden Bilder
und Texte sind der Fernsehsendung von ARTE am
13.11.97 zum Thema "Jugendgewalt" entnommen.)
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"An dem Spiel sind
immer die gleichen beteiligt. Sie bilden einen Kreis,
der so in der Masse der Schüler auf dem Hof
aufgeht, dass er nicht als solcher zu erkennen ist.
Wann ein solcher Kreis gebildet wird, darüber
gibt es keine Absprache. Es wird nicht gesagt, in
dieser oder jener Pause machen wir einen Kreis.
Nein, so ist es nicht. Sie kommen, schauen sich
an und dann hat die Botschaft plötzlich die
Runde gemacht." |
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Der Kreis formiert
sich ...
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... an einem strategisch
günstigen Ort ...
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"Nehmen wir an, da wäre
zum Beispiel ein Junge, der in das Viertel eingezogen
ist. Jedesmal, wenn er auf der Straße auftauchte,
haben sie ihn erpresst. Verstehst du, was das für
Typen sind. Sie laufen auf dem Schulhof herum und
sehen jemanden am anderen Ende des Hofes kommen.
Er ist gezwungen den Kreis zu passieren, weil dieser
an einem strategisch günstigen Ort des Pausenhofes
platziert ist. Sobald er dann durch den Kreis hindurch
geht, passiert es." |
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... und sobald jemand
in den Kreis tritt ...
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"Bumms, rennen alle auf
die Mitte zu. Zu spät für ihn. Er wird
zusammengeschlagen. Das ist schlimm, sehr schlimm.
Manchmal geht es böse aus. Man wirft ihn zu
Boden. Dann versetzt man ihm Tritte, Tritte in die
Seite, Tritte gegen die Beine, auch der Kopf muss
dran glauben. Alles." |
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... Bumms, dann passiert
es
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"Was ich einmal
in einer Pause erlebt habe, waren 5 Kreise. Jedes
Mal ein Opfer."
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"Einer ist mal ohnmächtig
geworden und lag dann drei Tage lang im Koma. Und
wenn es kein Koma ist, dann doch gebrochene Arme,
kleine Brüche, blaue Flecken, Blutergüsse
und leichtere Verletzungen.
Andererseits ist es wiederum erstaunlich, das sie
den Kreis nicht ganz zu Ende führen. Sie begnügen
sich vielleicht damit, maximal 15 bis 20 Sekunden
auf jemanden einzuschlagen und verschwinden dann.
...." |
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Selbsteinschätzung
von Schülerinnen und Schüler bezüglich
ihrer Haltungen/Einstellungen zur Gewalt
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Selbsteinschätzung
von Jugendlichen auf die Frage: "Wie würdest
Du Deine Haltung selbst beschreiben?" Quelle:
Gunter A. Pilz "Gewalt und Gewaltprävention
in der und durch die Schule; NLI Niedersachsen,
2000
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Haltung
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Abstammung
(Zahlen in Prozentangaben)
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Deutsche
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Aussiedler
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Türken/
Kurden
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richtig gewehrt
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62,6
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69,4
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90,2
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nachgiebig
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16,4
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10,5
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2,4
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cool
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16,9
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23,7
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46,3
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knallhart
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6,1
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7,9
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19,5
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schnell erregbar
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19,9
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36,8
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26,8
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Selbstreport über
eigene Gewalthandlungen von Jugendlichen
Quelle: Auszüge
aus einer repräsentativen Untersuchung
In der Untersuchung
wurden im Herbst 1995 insgesamt 3540 Schüler/innen
(jeweils ganze Schulklassen) im Alter von 11-17
Jahren und 448 Lehrer/innen aus 24 ausgewählten
hessischen Schulen per Fragebogen befragt.
Prof. Dr. Klaus-Jürgen
Tillmann, Prof. Dr. Heinz-Günter Holtappels,
Dr. Ulrike Popp, Dr. Birgit Holler-Nowitzki
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... Genauere
Aufschlüsse über Gewalthäufigkeiten
erhalten wir aus den Angaben der Schülerinnen
und Schüler über Art und Häufigkeit
selbst ausgeübter Handlungen als Täter:
Danach haben sich 31% innerhalb eines Jahres gelegentlich
mit anderen geprügelt, davon 11% mehrmals monatlich.
14% verprügelten mit anderen zusammen einen
Mitschüler, davon 6% mehrmals im Monat. 11%
haben gezielt Mitschüler auf dem Schulweg belästigt,
bedroht oder verprügelt, 5% davon betrieben
dies mehrfach im Monat. Rund ein Fünftel war
innerhalb eines Jahres (davon 6-8% mehrmals monatlich)
an Erpressungen von Mitschülern beteiligt.
11% haben schon einmal "Waffen" (z.B. Reizgas, Messer)
mit in die Schule gebracht. Ebenfalls auf den Zeitraum
eines Jahres bezogen wurden Beschädigungen
im Schulgebäude von 18% (8% mehrmals im Monat)
ausgegeben, bei Zerstörung von Schuleinrichtung
und -material sind es 15% (6%), bei Eigentum der
Mitschüler 14% (7%). Weiter verbreitet hingegen
sind die verbalen Attacken: Bewusstes Streitanfangen
mit Mitschülern wird im Jahresverlauf von 33%
(davon 10% öfter) angegeben, von 54% (davon
22% öfter) das Beschimpfen der Mitschüler
mit gemeinen Ausdrücken, von 57% (davon 25%
öfter) das Hänseln und Sich-lustig-machen
über andere, 51% (davon 24% öfter) ärgern
und belästigen Mitschüler im Unterricht,
34% (davon 15% öfter) haben die Lehrperson
provoziert. |
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© Pädagogisches
Institut für die deutsche Sprachgruppe Bozen 2000 -
. Letzte Änderung:
13.12.2011
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