Lernen neu denken | ||||||||
blikk schulentwicklung | ||||||||
Lerntheoretische Ansätze: Operantes Konditionieren - Behaviorismus |
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Sind Skinners Ideen tot? Oder tauchen diese Ideen heute erneut in Lernprogrammen auf, die von den Verlagen unter dem Titel indiviudelle Lernsoftware verkauft werden?
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"Erinnern sie sich an Burrhus F. Skinner? Er hatte Tauben immer
dann Maiskörner gegeben, wenn sie sich so verhielten, wie er es wollte,
und wies nach, dass er das Verhalten der Tiere beeinflussen konnte. In
den fünfziger Jahren übertrug er seine Taubenexperimente auf
den Menschen und entwickelte dabei eine neue Unterrichtsmethode: Programmiertes
Lernen. ... Das Programmierte Lernen erwies sich jedoch als Flopp. Die
Maschine brachte die Kinder nur dazu, ganz mechanisch die Antworten zu
lernen, die das Programm stellte. Für Neugier oder Kreativität,
neue Einfälle oder Improvisation war kein Platz. ... Wir sind einfach
dagegen, wie Tiere behandelt zu werden." Operantes Konditionieren Keiner (?) glaubt
mehr so richtig an die Qualität des operanten Konditionierens. Alle
verurteilen sie übereinstimmend mit "gewaltigen" Worten
in Diskussionen. Und trotzdem ist diese Methode noch weit verbreitet sowohl
im Unterricht als auch Zuhause. Zum Beispiel sind die meisten Lernprogramme, ob in Buchform oder als neues Medium geschrieben, nach dieser Methode gemacht. Das Besondere: Diese Programme werden massenhaft gekauft! Lehrpersonen formulieren: Gerade den schwachen Schülern und Schülerinnen muss kleinschrittig und mit dem Mittel der positiven und direkten Verstärkung geholfen werden. Sie brauchen sofort und von Außen eine direkte Rückmeldung, ob ihre Lösung richtig ist. Sicher ist es auch nicht abzustreiten, dass auf diese Weise gelernt werden kann. Denn: Menschen sind auch Tiere. Auch sie lernen, wie der Pawlowsche Hund, mit den Mitteln der positven Verstärkung. |
© Pädagogisches Institut der deutschen Sprachgruppe - Bozen - 2002 |