Auch beim Problemlösen Weltspitze
Ergebnisse
des vierten Testbereichs ausgewertet – Im Spitzenfeld mit
Korea und Finnland
Bozen (wib)
– Nun sind die Ergebnisse der PISA-Studie 2003 komplett: Auch
im Bereich Problemlösen erzielten Südtirols 15-
und 16-Jährige Bestnoten. Wie schon in den Bereichen
Lesen, Mathematik und Naturwissenschaften braucht Südtirol
den Vergleich mit Finnland, Korea und Japan erneut nicht zu scheuen.
Da die Punktewertung
stets um einige Zähler abweichen kann, ist eine genaue Rangordnung
wenig sinnvoll, erinnert der PISA-Koordinator in Südtirol,
Rudolf Meraner. Alle erstgereihten Länder müssten
deshalb zur Siegergruppe gezählt werden.
Das gute Ergebnis
beim Problemlösen hat sich nach den herausragenden Noten in
den anderen drei Bereichen abgezeichnet, so Meraner. „Es kommt
selten vor, dass diese Werte niedriger sind als in den anderen Testbereichen.“
Sehr wohl komme
es aber vor, dass die Werte beim Problemlösen deutlich besser
sind. So hat etwa Deutschland bessere Noten erhalten als
beim Lesen, bei Mathematik oder Naturwissenschaften. „Das
ist für Bildungsexperten aber vielfach ein schlechtes
Zeugnis für die Schule“, sagt Meraner. „Es
zeigt nämlich, dass die kognitiven Fähigkeiten der Schüler
durchaus vorhanden wären, aber daraus in der Schule zu wenig
gemacht wird.“ Denn die Problemlösefähigkeit erwerbe
man nicht so sehr in der Schule, sondern zu Hause, durch Training
oder Alltagssituationen.
Die Ergebnisse
des Bereichs Problemlösen sind erst jetzt veröffentlicht
worden, da sie von einer anderen Arbeitsgruppe erarbeitet worden
sind als die ersten drei Testbereiche. Während nämlich
Lesen, Mathematik und Naturwissenschaften bei jeder PISA-Studie
getestet werden, wechseln die Erhebungsthemen im vierten
Bereich.
„Im Jahr
2000 wurden im vierten Bereich Lernstrategien
erhoben, 2003 war es das Thema Problemlösen,
2006 wird es die informationstechnologische
Bildung sein“, erklärt Meraner. Dabei wird aber
kein Test vorgelegt, sondern ein Fragebogen, der
subjektive Einschätzungen des Umgangs mit neuen Medien
verlangt.
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