Schulentwicklung Südtirol |
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blikk schulentwicklung | ||||||||
Schulentwicklung Südtirol: Rahmenbedingungen, Akzente und Stützsysteme |
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Siehe auch einen Ausschnitt aus der DNA unter Leitvorstellungen. |
Eine wesentliche Rahmenbedingung stellt die im Autonomiestatut geregelte Zuständigkeit dar "Eine wesentliche Rahmenbedingung für die Schule in Südtirol stellt auch in Zukunft die im Autonomiestatut geregelte Zuständigkeit des Landes im Schulbereich dar: Für Südtirol ist keine Bildungshoheit vorgesehen, sondern - mit Ausnahme der Bereiche Schulfürsorge, Schulbau, Kindergarten und Berufsbildung - eine sekundäre Gesetzgebungskompetenz. Darüber hinaus sieht sich die Schule in Südtirol derzeit hineingenommen in mehrere große schulrechtliche Entwicklungen auf Staats- und Landesebene nämlich:
Ein
neues Ordnungsgefüge in Südtirol stellt für die Es kristallisiert
sich somit für die Schule in Südtirol ein spezifisches neues Ordnungsgefüge
heraus, das ganz allgemein durch eine größere pädagogische und organisatorische
Gestaltungsfreiheit der Einzelschule, eine Deregulierung und Rücknahme
der Kontrolle und bürokratischen Steuerung durch zentrale Vorgaben, neue
Rahmenbedingungen im strukturellen und im personellen Bereich und insgesamt
durch neue Möglichkeiten, das Bildungswesen des Landes auf dessen besondere
gesellschaftliche und kulturelle Situation und Eigenart abzustimmen, gekennzeichnet
ist.
Auf der Ebene des bildungspolitischen Ordnungsrahmens zeichnen sich (unabhängig von der Gewichtung der Verantwortlichkeiten und Zuständigkeiten zwischen Staat und Autonomer Provinz Bozen-Südtirol) folgende wichtige, auf Dauer angelegte Aufgaben und Funktionen ab:
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Mit
zunehmender Verschiebung der Gewichtung der Zuständigkeiten vom Zentralstaat
auf die Provinz Bozen ist die Bildungspolitik des Landes verstärkt herausgefordert!
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Die
Bildungspolitik des Landes muss auf die neuen Bildungsherausforderungen
reagieren
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"Schule bestimmt neu, was in der sich weiterentwickelnden Gesellschaft allgemein und in Südtirol speziell zu lernen notwendig ist und welche pädagogischen Leistungen von der Schule zu erbringen bzw. welche Grundfähigkeiten der Kinder und Jugendlichen durch die Schule zu sichern sind. Dabei ist Südtirol in der günstigen Lage, auf die Bildungstraditionen und pädagogischen Erfahrungen zweier großer Kulturräume zurückgreifen zu können. |
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Die
Bildungspolitik des Landes muss pädagogische Innovationen anregen
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Angesichts der neuen Zuständigkeiten des Landes in Bezug auf Arbeitszeiten und Entlohnung des Lehrpersonals und der damit verbundenen größeren Zeitressourcen gilt es, pädagogische Innovationen in den Schulen anzuregen, zu unterstützen und zu begleiten. Dabei ist eine starre Unterrichtsverpflichtung hinderlich; vielmehr muss es eine Personalpolitik geben, die den Freiraum für die Begleitung von Innovationsprozessen lässt. |
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Die
Bildungspolitik des Landes muss Schulautonomie und ein neues Verständnis
von Schulaufsicht verwirklichen
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Wesentliche Impulse für die Weiterentwicklung der Südtiroler Schule können sich aus der Nutzung des durch die Schulautonomie stark erweiterten Handlungsspielraums ergeben. Voraussetzung dafür sind nicht zuletzt Maßnahmen von Seiten der Bildungspolitik des Landes, welche die Schulen anregt und ermutigt, autonom zu handeln und die sich daraus ergebenden Chancen zu nutzen. Die Entwicklung eines neuen Verständnisses und einer neuen Praxis von Schulaufsicht und Verwaltung wird notwendig, Unterstützung und Beratung müssen vor Weisung und Kontrolle stehen. |
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Die
Bildungspolitik des Landes muss geeignete Bildungsangebote schaffen und
Bildungswege zusammenführen
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Die strukturelle Koordinierung von öffentlicher Schule und Berufsschule des Landes hat den Aufbau eines für die Benützer transparenten Systems zum Ziel, welches für die unterschiedlichen Begabungen und Fähigkeiten unterschiedliche Bildungsangebote bereithält und aufgrund einer optimalen Durchlässigkeit keine "Bildungssackgassen" entstehen lässt. Es geht dabei auch um die Frage nach der zukünftigen Gewichtung von Erstausbildung und Weiterbildung und einer Abstimmung zwischen beiden Formen. |
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Die
Bildungspolitik des Landes muss die Voraussetzungen für professionelles
Arbeiten schaffen
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Mit der Einführung der universitären Ausbildung von Kindergärtnerinnen und Grundschullehrerinnen und -lehrern wird ein wichtiger Schritt in Richtung Professionalisierung getan. Daneben muss Kompetenzerweiterung über den fachlichen Bereich hinaus und Weiterbildung der im Dienst stehenden Lehrer wie bisher ein wichtiges bildungspolitisches Anliegen bleiben. |
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Die
Bildungspolitik des Landes muss die Schulstufenreform offensiv aufgreifen
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Die Schulstufenreform wird die Bildungslandschaft strukturell, organisatorisch und inhaltlich grundlegend verändern. Schulen müssen die Möglichkeit bekommen, diesen Strukturwandel kreativ in Angriff zu nehmen, indem sie eigenständig organisatorische und pädagogisch-didaktische Konzepte entwickeln. Dabei ist eine schulstufenübergreifende Kontinuität ebenso wichtig wie ein ganzheitlicher Bildungsweg für Kinder und Jugendliche." Text entnommen: Pädagogisches Institut (Hg): Orientierung suchen, Ziele setzen, Schule gestalten, Bozen 2000, S.67ff |
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© Pädagogisches Institut der deutschen Sprachgruppe - Bozen - 2000 |