11. Pädagogische Tagung | ||||||||
blikk schulentwicklung | ||||||||
Erkennen,
Verstehen, Lernen (1)
erstes
Referat von Peter Singer
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1.1. Thesen über die Bildung |
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die Idee |
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Die Thesen des Konstruktivismus sind nicht neu, wenn sie auch die Schulen bei weitem noch nicht erreicht haben. Bereits im 18. Jahrhundert vertrat Gianbattista Vico in seinem Werk "De antiquissima Italorum sapientia" (1710) konstruktivistische Ideen, die allerdings nicht weiter aufgegriffen wurden: "Gott ist der Urheber der Natur, der Mensch ist der Gott der Artefakte." "Wissen ist gleichbedeutend mit machen können." "Erkennende Akteure können nicht wissen, was jenseits der kognitiven Strukturen liegt, die sie selbst aufgebaut haben." Ein anderer italienischer Autor, diesmal allerdings aus dem 20. Jahrhundert, vertritt ebenfalls den konstruktivistischen Standpunkt. Umberto Eco schreibt in "Il nome della rosa": "Jorge fürchtete jenes zweite Buch des Aristoteles, weil es vielleicht lehrte, das Antlitz jeder Wahrheit zu entstellen, damit wir nicht zu Sklaven unserer Einbildungen werden. Vielleicht gibt es am Ende nur eines zu tun, wenn man die Menschen liebt: sie über die Wahrheit zum Lachen bringen, denn die einzige Wahrheit heißt: lernen, sich von der krankhaften Leidenschaft für die Wahrheit zu befreien." "Wo ist da meine ( die jenige von William von Baskerville) ganze Klugheit? Ich bin wie ein Besessener hinter einem Anschein von Ordnung hergelaufen, während ich doch hätte wissen müssen, dass es in dieser Welt keine Ordnung gibt." "Die Ordnung, die unser Geist sich vorstellt, ist wie ein Netz oder eine Leiter, die er sich zusammenbastelt, um irgendwo hinaufzugelangen. Aber wenn er dann hinaufgelangt ist, muss er sie wegwerfen, denn es zeigt sich, dass sie zwar nützlich, aber unsinnig war."
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© Pädagogisches Institut der deutschen Sprachgruppe - Bozen - 2000 |