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Du bist Opfer der Judenverfolgung und berichtest aus deinem Leben
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Stephanie Pichler
Freitag, 10. Mai 2013
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Ich heiße Samira Rowenski und bin 78 Jahre alt. Ich war Opfer der Judenverfolgung im 2. Weltkrieg. Es war eine sehr schlimme Zeit für mich und meine Eltern.
Wir wohnten zuvor in einem schönen, bequemen Haus. Doch dann begann für uns der Schrecken, die Judenverfolgung. Wir wussten damals, dass wir nicht mehr lange sicher in unserem Haus waren.
Eines Tages sahen wir, wie unser Nachbar von der Gestapo mitgenommen wurde und für immer verschwand. Wir waren schockiert und wollten uns gar nicht vorstellen, was mit ihm geschehen würde.
Wir wussten aber, dass wir nicht mehr lange Zeit hatten und so mussten wir schweren Herzens von zu Hause fliehen. Nach tagelanger Suche nach einem sicheren, geeigneten Ort, kamen wir an einer alten, abgelegenen Scheune vorbei. Wir schauten, ob die Scheune sicher war und so sagte mein Vater nach einer Weile:„Das wird für einige Zeit unser neues Zuhause sein!“ Es war sehr bequem in der Scheune, dennoch hatten wir jeden Tag Angst, dass uns jemand finden könnte.
Doch es fehlte uns an Allem aber hauptsächlich an Nahrung. Doch bevor wir flohen, erzählten wir dem Bruder meines Vaters, dass wir weg müssten. Er suchte uns eine Weile, weil er wusste, dass wir uns außerhalb der Stadt einen Ort suchten und so klopfte er eines Tages an die Scheunentür. Wir freuten uns sehr ihn wieder zu sehen und er war auch derjenige, der uns manchmal Nahrung aus dem Schwarzmarkt besorgte.
Er erzählte uns auch, dass schon viele tausende Juden in KZ transportiert wurden und dort einen qualvollen Tod starben. Er erzählte auch, dass es Krieg zwischen den Achsenmächten und den Alliierten gab. Hitler gewann zunächst, doch dann verlor er bei der Schlacht um Stalingrad, wo Millionen deutsche Soldaten ums Leben kamen. 1944 drangen die Alliierten bis Deutschland vor und so gab es massive Flugangriffe auf deutsche Städte. Wir wussten alle, dass der Krieg nicht mehr lange dauern würde und so kämpften wir jeden Tag um unser Leben.
Ein paar Monate später, klopfte es wieder an der Tür, aber wir wussten, dass es nicht unser Bekannter sein konnte. Als wir nachsahen, waren es zwei weitere Juden. Sie wollten ebenfalls in der Scheune unterkommen. So ließen wir sie auch in der Scheune wohnen, doch einer von den beiden wurde bei der Flucht vor der Gestapo am Bein verletzt.
Wir konnten ihm nicht helfen, weil wir ja keine Medikamente bei uns hatten. Deshalb starb er auch wenige Wochen danach an seinen Verletzungen.
Um 15.00Uhr nachmittags klopfte es an die Tür. Wir machten vorsichtig auf, um nachzusehen, wer draußen war. Es waren amerikanische Suchtruppen. Wir waren überglücklich sie zu sehen.
Als sie uns erzählten, dass der 2.Weltkrieg zu Ende war, waren wir sehr erleichtert, dass wir diese Zeit überwindet hatten und ,dass es mir und meiner Familie gut ging.
Der 2. Weltkrieg im Pazifik endete mit den zwei Atombombenabwürfen auf Hiroshima und Nagasaki1945. Zuvor begann Hitler am 30. 04.1945 Selbstmord und so gab es am 7.5.1945 eine bedingungslose Kapitulation Deutschlands. Nach einer Weile brachten sie uns dann an einen sicheren und geschützten Ort.
Uns blieben ein Leben lang diese schrecklichen Erinnerungen, aber mit der Zeit kamen wir wieder in unser altes Leben zurück.
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Kategorie:
Erlebnisbericht