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höller brigitte
Donnerstag, 9. August 2012
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Nur wenn man sich wohl fühlt, kann man sich konzentrieren und auch gewinnbringend arbeiten. Da sich manche Kinder im Klassenraum nicht immer voll und ganz auf eine Aufgabe einlassen können, gibt es die Möglichkeit, sie selbst einen Platz zum Lernen aussuchen zu lassen. Daher dürfen die Kinder während der Daltonwoche (Freiarbeitsstunde nach Helen Parkhurst) den Lernort frei wählen und je nach ihrem individuellen Bedürfnis Arbeitsräume bzw. Arbeitsplätze wechseln.
Beim Wechsel der traditionellen Unterrichtsstunden in die Freiarbeitsstunden freuen sich die Kinder endlich ihren fixen Sitzplatz in der Klasse zu verlassen und selbstständig die Entscheidung zu treffen, welcher Raum bzw. welcher Arbeitsplatz für ihre individuellen Lernbedürfnisse ansprechend ist, ob sie alleine oder mit anderen Mitschülern zusammenarbeiten möchten. In kleinen Gruppen fällt es manchen Kindern leichter als im Klassenverband, frei zu sprechen und auf diese Weise erhalten besonders schüchterne Kinder die Möglichkeit sich mitzuteilen, angehört zu werden und Rückmeldungen zu bekommen.
Durch die Entscheidung für Einzelarbeit, Partnerarbeit, forschendes Lernen, Lesen, Arbeiten am PC, Ruhephasen, Gesprächskreise und Spiele wird das ansprechende Lernen erweitert und das Kind erhält die Freiheit, selbst zu bestimmen was es in diesem Moment wie tun möchte.
Auf diese Weise wird dem Kind die Verantwortung für sein Handeln übergeben und es ist „Meister seiner selbst sein“ [1] - so formuliert Maria Montessori ein wichtiges Erziehungsziel, um Kinder durch Selbsttätigkeit den Weg zur Unabhängigkeit und Selbstständigkeit zu erleichtern.
[1] Eichelberger, H.: Handbuch zur Montessori–Didaktik. Studienverlag, Innsbruck-Wien 1997, S. 12.
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Lechthaler Tanja
Donnerstag, 9. August 2012
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Hier möchte ich nun ein Beispiel einers Protokolles einer Klassenversammlung zeigen. Es war dies die dritte Klassenversammlung im Schuljahr 2011/2012 in der Klasse 3C in welcher Brigitte und ich Lernberaterinnen waren.
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Lechthaler Tanja
Mittwoch, 8. August 2012
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Die Klassenversammlungen im vergangenen Schuljahr waren, meiner Meinung nach, in mehreren Punkten sehr fruchtbringend, für die Kinder als auch für die Lehrpersonen. Auch im kommenden Schuljahr sollen die Klassenversammlungen beibehalten werden.
Geplant ist, dass in einem separaten Raum ein großer runder Tisch aufgestellt wird, an dem alle Kinder einer Klasse Platz finden. Dieser runde Tisch würde sich gut für das Abhalten von Klassenversammlungen eignen und zu Diskussionsrunden anregen.
Außerdem soll die Regelmäßigkeit beibehalten werden. Optimal wäre es, wenn die Klassenversammlungen nicht nur alle drei Wochen abgehalten werden, sondern wöchentlich. In dieser Zeit könnte man gleichzeitig, neben dem Ansprechen von Schwierigkeiten und finden von Lösungen auch der momentane Stand des Arbeitsfortschrittes der einzelnen Schüler kurz angesprochen werden. Probleme zu einzelnen Lernaufgaben können sofort angesprochen werden und es kann versucht werden, gemeinsam Lösungswege zu finden.
Im vergangenen Schuljahr ist es leider nicht in allen Klassen, welche an der Freiarbeit beteiligt waren, zu einer regelmäßigen Abhaltung von Klassenversammlungen gekommen. Die Gründe waren unterschiedliche. Dennoch wäre es sehr wünschenswert, wenn alle beteiligten Klassen Versammlungen abhalten. Somit werden dieselben Bedingungen und Voraussetzungen in der Freiarbeit für alle Kinder geschaffen. Zudem wird ein Austausch der Lehrpersonen untereinander im Hinblick zu Klassenversammlungen leichter und auch gewinnbringender.
Im Großen und Ganzen glaube ich jedoch, dass die Mittelschule Mals auf einem guten Weg ist. Wenn einzelne Punkte noch etwas verfeinert werden und bereits bestehende Punkte noch etwas mehr ausgebaut werden, dann bin ich überzeugt, dass es den Kindern und Lehrpersonen gelingen wird, ein noch angenehmeres Arbeits- und Gesprächsklima zu schaffen.
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Lechthaler Tanja
Mittwoch, 8. August 2012
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Wie bereits erwähnt wechselten die beiden Lernberaterinnen mit den Kindern von der Klasse in den Konferenzraum, wo meist ein Sitzkreis gebildet wurde. Die beiden zuständigen Kinder begrüßten die Anwesenden und starteten mit dem ersten Tagesordnungspunkt. Es war sehr interessant zu sehen, wie sich der Großteil der Schüler bei den Diskussionen und Lösungsvorschlägen beteiligte. Auch wir Lehrpersonen durften mitreden. Die Kinder sprachen offen über ihre Probleme und Schwierigkeiten.
Großteils klappte es auch mit den Gesprächsregeln und der oder die Vorsitzende musste nur ab und zu für Recht und Ordnung sorgen. Einzelne vorsitzende Schüler hatten eine gute Beobachtungsgabe und sprachen einzelne Schüler, welche sich kaum oder nie zu Wort meldeten, direkt an und fragten, was er dazu sage. Die Klassenversammlungen waren im Großen und Ganzen sehr erfolgreich und ich als Lehrperson hatte durchaus das Gefühl, dass die Kinder sich wohl fühlten und ihre Meinung offen kundtun konnten.
Während einer Klassenversammlung wurden auch die beiden Elternvertreter der Klasse eingeladen, da ein ganz bestimmtes Problem aufgetaucht war, wo wir es als sinnvoll erachteten, dass die Eltern informiert waren und vielleicht bei der Lösung des Problems mithelfen konnten. Ich finde, dass das Einbeziehen des Elternhauses eine wesentliche Rolle in solchen Situationen spielt.
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Lechthaler Tanja
Mittwoch, 8. August 2012
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Die Ziele einer Klassenversammlung sind sicher vielfältig. Ich werde hier nun einige der wichtigsten anführen, die mir am Herzen liegen.
Zum Einen sollte die Klassenversammlung den Kindern die Möglichkeit geben, sich zur Freiarbeit und zum Schulleben zu äußern. Es darf Platz sein für Sorgen, Bedenken und Schwierigkeiten, welche die Kinder beschäftigen und mit welchen sie zu kämpfen haben. Gemeinsam sollten dann passende Lösungswege angedacht und gefunden werden.
In der Klassenversammlung darf und soll aber durchaus auch positives angebracht werden. Was ist mir besonders gut geglückt in der letzten Woche? Was war toll? Auch Lob für Mitschüler sollte immer Platz finden.
Zum Anderen sollen in der Klassenversammlung Kommunikationsanlässe geschaffen werden. Dadurch können Gesprächsregeln trainiert werden. Außerdem wird eine gewisse Diskussionskultur gepflegt und geübt. In der Klassenversammlung werden den Kindern die Grundwerte demokratischen Zusammenlebens vermittelt.
Nicht zuletzt werden bei der Klassenversammlung wichtige Kompetenzen wie das Verfassen von Protokollen und das Leiten von Versammlungen gelernt und geübt.
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Lechthaler Tanja
Mittwoch, 8. August 2012
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Bei jeder Klassenversammlung war ein Kind als Vorsitz und ein zweites Kind als Protokollführer bestimmt. Die Jugendlichen konnten sich freiwillig melden, oder wurden von den Schülern selbst bestimmt. Bei der ersten Klassenversammlung des Schuljahres haben Brigitte und ich uns diese zwei Aufgaben aufgeteilt.
Die Aufgabe des Vorsitzes und des Protokollführers waren, neben dem Leiten der Versammlung und dem Verfassen des Protokolls auch die Erstellung von Tagesordnungspunkten. Diese wurden im Vorfeld mit den Mitschülern aufgestellt und Brigitte (oder auch mir) gezeigt und für gut geheißen.
Der Vorsitz der Klassenversammlung musste dafür Sorge tragen, dass sich die Klasse (und dazu zähle ich auch uns Lernberaterinnen) an die Gesprächsregeln hält, und dass nicht vom eigentlichen Tagesordnungspunkt abgewichen wurde.
Außerdem war es auch dessen Aufgabe auf die Zeit zu achten. Zu diesem Aufgabenbereich gehörte die Führung und Leitung der Klassenversammlung mit allen Schwierigkeiten und manchmal auch Unannehmlichkeiten. Der Vorsitz musste zudem den Überblick bewahren. Der Protokollführer, welcher hauptsächlich für das Protokoll verantwortlich war (und auch hier mussten die Grundregeln zum Verfassen eines Protokolls eingehalten werden) stand dem Vorsitzenden helfend zur Seite.
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Lechthaler Tanja
Mittwoch, 8. August 2012
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Für die Klassenversammlungen haben wir den Raum gewechselt. Wir sind von der Klasse in den Konferenzraum übersiedelt. Dies hatte mehrere Gründe: zum einen ist der Klassenraum sehr klein (und in der dritten Klasse Mittelschule brauchen die Jugendlichen etwas mehr Platz, da sie körperlich schon mehr Raum einnehmen) und es wäre umständlich gewesen, einen Sitzkreis zu bilden, da sowieso nur eine halbe Stunde zur Verfügung stand.
Außerdem erschien es uns als sinnvoller den Klassenraum zu verlassen, damit die Kinder die Klassenversammlungen „neutral“ sehen, das heißt nicht so sehr mit den Unterrichtsfächern in Verbindung bringen, sondern wirklich ihre Sorgen und Probleme anbringen können, Stolpersteine in der Freiarbeit, positive Erlebnisse sowie anstehende Projekte und Ausflüge in einer „neutralen“ Umgebung planen und besprechen können.
Im Konferenzraum bildeten wir mit Stühlen einen Sitzkreis. Außerdem ist der Konferenzraum auch recht geräumig und man konnte bei Bedarf in kleineren Gruppen arbeiten, ohne sich gegenseitig zu stören. Die Ergebnisse wurden dann wieder im Sitzkreis präsentiert.
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Lechthaler Tanja
Mittwoch, 8. August 2012
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Die Klassenversammlung ist eine Möglichkeit, die es der Klasse erlaubt, sich über Erfahrungen, Schwierigkeiten und neue Lösungsideen im Zusammenhang mit dem Unterricht allgemein und der Freiarbeit im Besonderen auszutauschen. Die Kinder einer Klasse haben so die Möglichkeit, im Gespräch Entscheidungen auszudiskutieren oder eigene Ideen einzubringen. Fehlt diese Möglichkeit, so ist die Beteiligung und Mitbestimmung der Lernenden eher gering, da sie keine Mitsprachemöglichkeiten haben.
Wünschenswert und sinnvoll wäre es, wenn der Klassenrat eine feste, regelmäßige Unterrichtseinheit darstellt. So können Kommunikationsabläufe und Rückmeldungen in regelmäßigen Abständen geübt werden. Übernehmen die Kinder das Schreiben von Protokollen und die Leitung der Klassenversammlungen, so können zudem wichtige Kompetenzen erlernt und geübt werden. Die Klassenversammlungen bieten den Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit, über Alltagsprobleme zu sprechen und diese bestmöglich zu lösen.
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höller brigitte
Montag, 6. August 2012
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- Auflösung des Unterrichtes im Ausmaß von ca. 7 bis 10 Unterrichtseinheiten ( mehrere Fächer stellen einen Teil ihrer Unterrichtstunden für die Freiarbeit zur Verfügung)
- Bildung von Fächerbündeln zur Vermeidung der „Flut“ an Arbeitsaufträgen und zur Reduzierung des Arbeitsstresses für SchülerInnen und Lehrpersonen.
Die Fächerbündel bestehen aus drei verschiedenen Fachbereichen, die sich im Stundenausmaß von Lernaufgabe zu Lernaufgabe abwechseln.
- Erledigung der Lernaufgaben im zwei Wochen Rhythmus.
- Abschluss und Feedback in der darauffolgenden dritten Woche – der Präsentationswoche.
- Fächerübergreifendes Arbeiten zu speziellen Themen (z.B. Freundschaft, Chemie im Alltag, Mathe überall, la mia casa, beim Einkaufen, amazing animals ...)
- Arbeiten nach den Grundprinzipien der Reformpädagogik von Helen Parkhurst
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Lechthaler Tanja
Montag, 6. August 2012
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Wann arbeitest du mit wem wo?
Freiheit/Verantwortung
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Kooperation
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Selbstständigkeit
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Schüler wählen:
- Sozialform
(Einzel-, Partner- Gruppenarbeit)
- Lernort
- Hilfsmittel
Schüler sind für ihren Lernfortschritt selbst verantwortlich.
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Erlernen von Mitglied sein in einer Gemeinschaft
- Freiheit haben, und trotzdem Rücksicht auf andere nehmen
- kreativ sein, ohne andere in ihrer Kreativität einzuengen
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Schüler lernen
- Ihre Arbeit zu planen
- Ihre Arbeit geordnet durchzuführen
- zielgerichtet und effizient zu arbeiten
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Letzte Änderung: 22.11.2024
© Deutsche Pädagogische Abteilung - Bozen. 2000 -
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Kategorie:
Grundlagen