Lalala
Mianmian
Verlag:
Kiepenheuer & Witsch
Köln
2002
ISBN
3-462-02950-9
8,90 Euro
Seitenzahl:
182
Schriftgröße:
normal
Kategorie:
Nachdenkliches
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November 2005
Lalala
Mianmian
Das Buch Mianmian, die eigenwilligste und derzeit interessanteste junge Autorin aus China, erzählt in ihren vier fast autobiografischen Geschichten „La la la" von der Liebe, die wie Gift ist, von Nächten, die voller Musik sind, und von Mädchen, die Schokolade wie die Luft zum Leben brauchen. Mianmian beschreibt die unbekannte Seite des neuen, wilden Chinas, schildert eine Welt, die es offiziell im Roten Reich nicht geben darf. In der Jugendszene von Peking, Shanghai und anderen Millionenstädten ist „Lalala“ seit seinem Erscheinen 1997 ein Kultbuch, von dem jede Menge Raubkopien kursieren. Der Erzählungsband wurde in China drei Tage nach Erscheinen von der Zensur aus dem Verkehr gezogen. Die Autorin Mianmian („Baumwolle“, Künstlername von Shen Wang), an die 30 Jahre alt, Schriftstellerin aus Shanghai, Rock Show & Rave Promoterin. Begann im Alter von 15 Jahren nach dem Selbstmordversuch einer Freundin mit dem Schreiben. Erste Kurzgeschichten wurden 1997 im angesehenen chinesischen Literaturmagazin „Xiaoshou Jie“ veröffentlicht.
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Hanspeter Lercher
ist
von Beruf Lehrer und freier Journalist und
wohnt in Gais. |
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Buchvorschlag von
Hanspeter Lercher
Warum empfiehlst du dieses Buch? Hans Peter Lercher: Im Sommer war ich in China, in einer ganz eigenen Welt, die wir Westler nicht ohne weiteres verstehen. Da ist es nötig, sich nicht nur in Sachliteratur über China einzulesen, sondern auch Belletristik zu Rate zu ziehen, denn da erfährt man bekanntlich sehr viel mehr über die Denkweise und Weltvorstellungen einer fremden Zivilisation. Ich war auch in Shanghai und habe dort das Nachtleben kennen gelernt – und da war mir „La la la" von Mianmian durchaus behilflich… Das Buch ist eine Mischung aus Dokumentation und Fiktion. Gefallen dir solche Bücher? Ja, denn man erfährt durch solche Bücher in der Regel eine ganze Menge. „Lalala“ ist außerdem gut geschrieben, das Gegenteil von langweilig, es ist frech, nicht immer jugendfrei – kurz, man erfährt, was chinesische Jugendliche in einer Zeit der wirtschaftlichen, kulturellen und sozialen Umbrüche so denken und tun. Welche Art von Büchern liest du sonst? Alles bunt gemischt, Romane, Gedichte, Sachbücher, was mich gerade interessiert. Ich lese fast täglich, weil mir sonst etwas fehlt. Aber wenn wir schon bei China sind, möchte ich noch ein weiteres China-Buch empfehlen, nämlich „zouba!“ von Anna Stecher, einer jungen Meranerin, die in Peking studiert und ihre Erfahrungen in einem kritisch-ironischen Buch zusammengefasst hat (Raetia Verlag 2005). Sehr lesenswert!
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