„Wollte man die Menschheit in Erwachsene und Kinder teilen und das Leben in Kindheit und Reife, so gibt es hier wie dort unzählige Kinder. Wir nehmen sie – von unseren eigenen Auseinandersetzungen und Sorgen absorbiert – nur nicht wahr, so wie wir früher für Frauenfragen, Belange der Bauern, Probleme der unterdrückten Bevölkerungsschichten und Nationen blind waren“ Das verantwortliche Handeln eines Menschen gegenüber einem anderen Menschen ist die Grundlage für die Beziehung und Erziehung. Korczak stellt sich immer wieder die Fragen, mit welchem Recht man Kindern Handlungsqualitäten vorschreibt, die man selbst nur selten zeigt, oder warum man von Kindern fordert so zu sein, wie man selbst ist oder sein möchte? Korczaks Ansicht nach fehlt den Erwachsenen nicht nur das Recht Kinder zu bevormunden und zu „beherrschen“, sondern jegliche Berechtigung. Das Kind muss dem Erzieher vertrauen und erkennen, dass er es nicht beeinflussen will, sondern so akzeptiert wie es ist. Quelle: Korczak, J. (1973). Wie man ein Kind lieben soll. Göttingen
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