"König Hänschen" Bilderbuch von Janusz Korczak |
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„Und wenn nun ein Kind das alles glaubt und nicht heimlich ein Pfund unreife Pflaumen ißt oder irgendwo in einem Winkel – mit klopfendem Herzen – mit Streichhölzern spielt, nachdem es die Wachsamkeit der Erwachsenen eingeschläfert hat, wenn er gehorsam, passiv und vertrauensvoll sich der Forderung unterwirft, jeder Erfahrung aus dem Weg zu gehen, jedem Wagnis zu entsagen und die 13 Mühe jede Willensregung zu vermeiden, was wird es dann tun, wenn es in seinem Inneren etwas verspürt, was verwundet, brennt und beißt?" Korczak kritisiert hier vor allem die Überbehütung der Kinder. Kinder müssen ihre eigenen Erfahrungen machen, denn wenn dies nicht passiert, können sie auch nichts daraus lernen. Man kann und soll die Kinder nicht vor alles schützen. Kinder lernen am meisten durch Selbstentdeckung und die Erzieher müssen ihnen die Freiheit und Erfahrungsmöglichkeit dazu geben. Für Korczak heißt dies aber nicht, dass man den Kindern keine Fürsorge entgegenbringen soll, sondern es ist wichtig, dass man ihnen Grenzen aufzeigt - Grenzen, die dem Kind genügend Freiraum geben, aber auch in einem erzieherischen Verhältnis stehen. Quelle: Korczak, J. (1973). Wie man ein Kind lieben soll. Göttingen
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