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Unbehagen
mit den momentanen Stundenplänen und Angeboten
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Die
aktuellen Vorfindlichkeiten in der Schule (wie: Stundentafeln, 45-Minuten-Stunden,
altershomogene Klassen, Richtlinien und Lehrpläne) werden von der Gesellschaft
(Umfrage des Institutes Allensbach) immer häufiger als disfunktional
erlebt. Dies sowohl gegenüber notwendigen neuen Zielen und Inhalten
als auch gegenüber einer - auf ein lebenslanges Lernen eingestellten
- zukunftsorientierten Förderung eines konstruktiven und selbstverantworteten
Lernens und eines selbstorganisierten Lernens mit Neuen Medien. |
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Mit
zunehmender Autonomie der Schulen wird der rechtliche Rahmen vorgegeben,
der es den Schulen ermöglicht, aus didaktischen Gründen neue zeitliche
Organisationsmuster schulischen Lernens zu entwickeln.
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Autonome Schulen
können und sollen für ihren Gestaltungsbereich von den bisher üblichen
starren Zeitrastern abgehen und sich an differenzierten und flexiblen
Zeitmustern orientieren, um das neue Lernen wirksam zu fördern. Unterrichtszeit
braucht zwar grundsätzlich eine bestimmte Gleichmäßigkeit des zeitlichen
Rhythmus, nicht zuletzt um den Lehrenden und Lernenden die notwendige
Verlässlichkeit und Vorhersehbarkeit der schulischen Abläufe zu garantieren.
Ein neues Verständnis des Lernens wird aber dazu führen, dass
- die starren Zeitmuster
abgelöst werden durch eine stärkere Rhythmisierung der Unterrichtszeiten,
z. B. durch Epochenunterricht, Blockbildung, gezielten Wechsel von Lernphasen
unterschiedlicher Länge und Intensität;
- die Schüler und
Schülerinnen zu einer bewussten Zeitplanung hingeführt werden, welche
die individuelle Lernzeit ernst nimmt;
- den Lernenden
genügend und nach Bedarf unterschiedlich viel Zeit eingeräumt wird,
um sich intensiv und selbstverantwortlich mit den Themenstellungen und
Fragen des Unterrichts zu befassen.
Der Anteil der einzelnen
Fächer am Zeitbudget der Schule wird auch in der autonomen Schule durch
die Stundentafeln geregelt werden. Diese sichern den Anspruch der Schülerinnen
und Schüler auf Unterricht in einem bestimmten Umfang als Voraussetzung
für den Erwerb von Abschlüssen und sind außerdem weiterhin eine der Grundlagen
für die Feststellung des Lehrerbedarfs und für den Unterrichtseinsatz
des Lehrpersonals. Mit der autonomen Gestaltungsverantwortung der Schulen
lösen sich jedoch die starren zeitlichen Vorgaben zunehmend auf. Dies
ist eine Voraussetzung dafür, dass Schulen ihr Bildungsangebot den lokalen
Bedürfnissen anpassen können. Zukünftige Stundentafelmodelle sollten diese
Gestaltungsmöglichkeiten auch bereits in ihrer Grundstruktur enthalten
und eine Unter- bzw. Obergrenze an Wochenstunden vorgeben.
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Alternierende
Stundenpläne
Themenangebot
(nicht Fachangebot) einer Schule
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Eine Antwort auf dieses
Unbehangen wäre - im Rahmen eines Schulprogramms - eine hin und wieder
andere Rhythmisierung
des schulischen Lernens in der Schule
zu beschließen und zu organisieren. Im
einzelnen wären dafür:
- Themen mit zukunftsorientierten
pädagogischen Zielen anzubieten,
- neue Formen bzw.
Methoden des Lernens (z.B.: Thementage oder -wochen, Projekttage
oder -wochen, Werkstatttage oder -wochen sowie Selbsterfahrungstage)
zu organisieren,
- alternierende
Stundenpläne A und N in einer Schule zu entwickeln,
- Inhalte für
selbstorganisiertes Lernen (hypermedial) aufzubereiten und
- Selbstlernzentren
für selbstverantwortetes Lernen in der Schule zu schaffen.
Ein Mittel zur Anregung
einer Diskussion in den Schulen kann diese Arbeitsumgebung sein. In dieser
medialen Arbeitsumgebung könnten sich z.B. alle Funktionsträger,
alle Lehr- und Lernpersonen sowie die Eltern einer Schule über den
Sachverhalt "Neue Medien - neues Lernen" informieren. Ergänzend
zu notwendigen Konferenzen und Besprechungen könnten dann alle an
der Schulentwicklung beteiligten Personen schriftlich miteinander das
Pro und Contra im Forum kommunizieren. Zu Zweien oder Dreien könnten
sie sich in der Galerie mit (erfahrenen) Personen aus der Region (oder
aus dem internationalen Umfeld) zeitlich verabreden, um erste Ideen zur
Veränderung oder Erprobung kooperativ auszuarbeiten.
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Bezeichnen
wir die alternierenden Stundenpläne in einer Schule mit A (wie: alt)
und N (wie: neu). Dann sollen im Weiteren die beiden Konzepte getrennt voneinander
skizziert werden. |
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Konzept
für einen Stundenplan A
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Der
Stundenplan A soll der bekannte und allerorten praktizierte Plan sein, der
den Unterricht auf der Grundlage einer Unterrichtverteilung nach der Stundentafel
und in Fächern und in Einheiten von 45 Minuten organisiert. Zu diesem
Plan muss hier nicht viel gesagt werden. Alleine dies, dass die Unzufriedenheit
bei vielen Lehrpersonen sowie bei den Schülerinnen und Schülern
steigt. |
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Konzept
für einen Stundenplan N
nach Themen
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Der Stundenplan N
soll ein (neuartiger) Plan sein, der ein Lernen an neuen Inhalten und
Themen organisiert. In der Folge ist nur noch von Themen die Rede.
Alle Schülerinnen
und Schüler einer Schule wählen verbindlich (mit Erst- und Zweitwunsch)
aus einem Themenangebot der Schule zu Beginn eines Schulhalbjahres ein
Thema. Für die Wahl der Themen können bestimmte Jahrgangstufen
verbindlich vorgeschrieben werden oder es kann ausdrücklich vermerkt
werden, dass das Angebot jahrgangsübergreifend ist.
Das Themenangebot
einer Schule, das an die Schülerinnen und Schüler gerichtet
ist, kann im Kollegium einer Schule wie folgt entstehen: alle Lehrpersonen
der Schule bieten mindestens ein Thema an. Das Thema kann ein Interessen-
und Neigungsthema der Lehrpersonen sein und/oder nahe verwandt mit ihren
Fächern sein. In jedem Fall sollten sich aber mit dem Thema neue
Inhalte mit neuen Zielen verwirklichen lassen. Damit die Lehrpersonen
ein Themenangebot machen können, muss ihnen mitgeteilt werden, über
welchen Zeitraum (eine Woche, ... vier Wochen) das Thema behandelt werden
soll. Zweitens müssen sich die Lehrpersonen Gedanken darüber
machen, wie zum Abschluss eine Leistungsüberprüfung stattfinden
soll und wie sie Eingang in die Bewertung der Schülerinnen und Schüler
finden soll.
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Der
Stundenplan A und der Stundenplan N wechseln sich ab, sie alternieren!
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Zu
Beginn einer anderen Rhythmisierung in einer Schule wird der Stundenplan
N einmal im Halbjahr durchgeführt. In der gesamten anderen Zeit gilt
der Stundenplan A.
In bereits "geübteren" Schulen können die Schülerinnen
und Schüler auch zwei Themenangebote wählen. Dann käme der
Plan N zweimal zum Zuge. |
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Lernzeit
ist aber nicht nur Unterrichtszeit
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Schüler sollten auch außerhalb der Unterrichtszeit in der Schule lernen
und dabei die Strukturen und Einrichtungen der Schule nutzen können. Vor
allem zur Förderung selbstgesteuerten, autonomen Lernens ist es wünschenswert,
dass für Schüler Bibliothek, EDV-Raum, verschiedene Spezialräume und Sportanlagen
der Schule auch außerhalb des Stundenplans der Schule zugänglich sind. Ein
Konzept zu einer solchen Nutzung der schulischen Strukturen sollte Teil
des Schulprogramms jeder Schule sein. |
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Diese
Seite sollte sich mit der Zeit durch Erfahrungsberichte aus den Schulen
füllen. Bitte geben Sie ihre Berichte an die Patinen
oder die Paten dieser Lern- und Arbeitsumgebung weiter. |
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