Gries bei Bozen ©Foto A. Prock
Religiöse Orden spielten immer schon eine bedeutende Rolle in der Verbreitung und Sicherung des katholischen Glaubens. Grundgedanke ist das Zusammenleben von Menschen im Sinne von Gott nach einer gemeinsamen Ordensregel und der Verzicht auf viele weltliche Belange, wie etwa die Möglichkeit einer Ehe.
Um 1200 wurden die so genannten Bettelorden gegründet, deren Mitglieder ihren Lebensunterhalt durch Betteln bestritten. Dazu gehören die Franziskaner, gegründet durch den hl. Franz von Assisi, und die Dominikaner, gegründet durch den hl. Dominikus. Sie ließen sich in oder bei Städten nieder und kümmerten sich um die Stadtbevölkerung im Sinne von Armen- und Krankenbetreuung, Seelsorge, Schulwesen und Erziehung. Fast zu jeder alten Tiroler Stadt gehörte oder gehört noch ein Bettelordenskloster: Dominikaner und Franziskaner in Bozen, Franziskaner in Innsbruck und Hall etc.
Zisterzienserstift Stams ©Foto A. Prock
Im Jahre 1534 wurde der Orden der Jesuiten vom spanischen Edelmann Ignatius von Loyola gegründet. Die Jesuiten waren bedeutende Prediger, Lehrer und Beichtväter des Adels. Sie errichteten Schulen und Universitäten. In der Zeit der Gegenreformation wurden sie vom Papst vorrangig mit der Erneuerung des katholischen Glaubens beauftragt. Jesuitenkollegs, wie die Klöster bezeichnet werden, sind meist große Anlagen. In Innsbruck wurde vor allem Petrus Canisius als Hofprediger und Vertrauter des Landesfürsten bekannt.
Andere bedeutende religiöse Orden in Tirol sind
- die Benediktiner (Stift Fiecht, Marienberg),
- die Augustiner-Chorherren (Neustift bei Brixen, Gries bei Bozen),
- die Prämonstratenser (Wilten),
- die Zisterzienser (Stams) und
- die Serviten (Volders mit der Karlskirche, Innsbruck).
In der Zeit des Barock entstanden neue prächtige Stiftsanlagen.
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