Schauen, Staunen, Überwältigen – das sind wichtige Schlagworte des Barock. Der um 1610 in Tirol einsetzende Stil sollte den Glauben den einfachen Menschen optisch anschaulich machen: Stuck, Heiligenstatuen, Heiligenbilder, Fresken, Täuschungsmalerei in prächtigen Farben sollten die Gläubigen in Staunen versetzen. Zahlreiche religiöse Gebäude, die heute noch bestehen, stammen aus der Barockzeit. Vorbarocke Kirchen wurden oft barockisiert.
Pfarrkirche Götzens – innen ©Foto A. Prock
Krippe ©Foto A. Prock
Es herrschte eine neue Aufbruchsstimmung, die kleinsten Dörfer erhielten neue Kirchenbauten.
Verschiedene Themen des Heilsgeschehens sollten den Menschen einfach und eindringlich dargestellt werden. So wurde etwa das Allerheiligste in Monstranzen zur Schau gestellt, Weihnachts- und Fastenkrippen zeigten anschaulich und volksnah Szenen aus dem Leben Jesu und der Heiligen Familie, Heilige Gräber ließen das Ostergeschehen lebendig werden.
Prozessionen waren besonders prächtig gestaltet.
Wichtig waren auch religiöse Volksschauspiele sowie Passions- und Fronleichnamsspiele.
Das Wallfahrtswesen, die Heiligenverehrung und Bruderschaften erfuhren eine neue Blüte.
Als neue „Modeheilige“ traten der hl. Johannes Nepomuk und der hl. Antonius von Padua auf. In Volksmissionen, bei denen Missionare direkt zu den Menschen in den Pfarreien gingen, wurde der Glaube verbreitet. Daneben bestanden aber auch weiter Aberglaube, Wunderglaube und Hexenwahn.
Hl. Grab ©Foto A. Prock
Brixner Hofburg ©Foto A. Prock
Die barocken Bischöfe lebten wie die weltlichen Fürsten in Prunk und Wohlstand. Der wohl bekannteste Brixner Fürstbischof der damaligen Zeit ist Kaspar Ignaz Graf Künigl. Die Brixner Hofburg, sein Sitz, wurde barock umgestaltet. |