Die Barockarchitektur zeigt bewegte und geschwungene Formen. Im Inneren wird sie mit Malerei und Plastik zum „Gesamtkunstwerk“.
Zur reichen Ausstattung dieser Zeit gehören farbenprächtige Fresken und Altarbilder, bewegte Heiligen-darstellungen in der Plastik, Stuckdekorationen sowie kulissenförmig gestaltete Altäre. Oft gewinnt der Betrachter den Eindruck von Überschwang. Der barocke Mensch soll vom optischen Eindruck überwältigt werden, sollte schauen und staunen.
Pfarrkirche Götzens – außen – Franz Singer ©Foto A. Prock
Die Südtiroler Baumeisterfamilie Delai ist vom strengen italienischen Barock beeinflusst, sichtbar an der Liebfrauenkirche auf Säben und der Kalvarienbergkirche bei Bozen. In Innsbruck wirkten Mitglieder der Familie Gumpp, die ebenfalls großteils von Italien beeinflusst wurden (Altes Landhaus, Johanneskirche und Mariahilfkirche in Innsbruck, Umbau von Stift Stams, Palais in Innsbruck).
Die Pfarrkirche zum hl. Jakobus (heute Dom) in Innsbruck ist ein Werk der süddeutschen Baumeister Johann Jakob Herkommer und Johann Georg Fischer. Mitglieder der Familie Singer aus Götzens ließen sich im Nordtiroler Unterland nieder und bauten dort die Stifskirche Fiecht nahe Schwaz. Franz Singer, Baumeister und Stuckateur, schmückte sein Heimatdorf Götzens mit der dortigen Pfarrkirche.
Auf den Geistlichen Franz de Paula Penz, der als Hobbyarchitekt wirkte, gehen etwa die Dorfkirchen von Gossensass, Wilten und Telfes im Stubaital zurück. Die von ihm beauftragten Künstler gehören großteils dem Rokoko an und zeigen starke süddeutsche Einflüsse.
Pfarrkirche Gossensass – innen – Franz de Paula Penz ©Foto A. Prock
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