Einige aus Nord-, Süd- oder Osttirol stammende Autorinnen und Autoren, vor allem die bekannteren unter ihnen, leben und schreiben außerhalb von Tirol.
So zum Beispiel Felix Mitterer (geboren 1948 in Achenkirch), der seit 1995 mit seiner Familie in Irland lebt. Er gehört wohl zu den erfolgreichsten Autoren Nordtirols und ist weit über die Grenzen des Landes bekannt. Mitterer ist Theater-, Hörspiel- und Drehbuchautor.
In seinem ersten Stück „Kein Platz für Idioten“ (1977) spielte er selbst erfolgreich die Hauptrolle. Das Stück erzählt die Geschichte eines Jungen, der aufgrund seiner Behinderung von der Dorfgemeinschaft ausgeschlossen wird.
Mitterer bezeichnet sich selbst als „Tiroler Heimatdichter und Volksautor“ und führt mit seinen Werken, die sich einer mundartlichen Kunstsprache bedienen, die Tradition des Volksstücks in Inhalt und Form fort. Dabei greift er meist problematische und kontroverse Themen auf, wie im Stück „Kein schöner Land“ das Eindringen des Faschismus in die ländliche Gemeinschaft. In der vierteiligen Fernsehserie „Die Piefke-Saga“ (1991) geht es um den Massentourismus, um das, was er am Menschen und an der Natur anrichtet, um die Beziehung zwischen „Gast“ und „Gastgebern“.
Ebenfalls in Irland lebt Raoul Schrott, geboren 1964 in Sao Paolo / Brasilien, aufgewachsen in Tunis und Landeck. Ihn kann man als schriftstellerisches Multitalent bezeichnen: Er schreibt nicht nur Gedichte und Romane, sondern ist auch als Übersetzer und Literaturwissenschaftler erfolgreich. In „N. C. Kaser elementar. Ein Leben in Texten und Briefen“ stellt Schrott seine persönliche Auswahl von Texten des Brunecker Autors vor.
Herbert Rosendorfer (geboren 1934 in Bozen) lebte bis 1997 als Richter in München. Nach seiner Pensionierung kehrte er nach Südtirol zurück.
Die Liste seiner Werke ist lang und vielfältig; den Schwerpunkt bilden Erzählungen und Romane. In der Satire „Briefe in die chinesische Vergangenheit“ schreibt der Mandarin Kao-Tai, der sich plötzlich aus dem 10. ins 20. Jahrhundert nach „Min-chen“ versetzt sieht, 37 Briefe an seinen chinesischen Freund: Er schreibt über all die merkwürdigen technischen und kulturellen Errungenschaften, denen er sich ausgesetzt sieht, über die Menschen, insbesondere Frauen, denen er begegnet, über deren Verhalten und Bräuche.
In „Die Goldenen Heiligen oder Columbus entdeckt Europa“ erzählt der letzte Überlebende der Menschheit die Geschichte vom Untergang der Zivilisation: Im Oktober 1992 landen Außerirdische auf deutschem Boden. Damit beginnt der Absturz, an dem weniger die Außerirdischen als die Menschen selbst schuld sind.
Gerhard Kofler (1949 – 2005), Autor, Literaturkritiker und Übersetzer wurde in Bozen geboren und lebte in Wien. Er machte sich vor allem als Lyriker einen Namen. Das Besondere an seinen Gedichtbänden ist die Zweisprachigkeit: Die Texte sind in deutscher und italienischer Sprache verfasst und stehen einander nicht als Übersetzung, sondern als Original gegenüber.
Auch Sabine Gruber (1963 in Meran geboren) lebt in Wien. Sie schreibt Erzählungen, Romane, Gedichte, Hörspiele, Theaterstücke und Essays. Ihr erster Roman „Aushäusige“ erzählt die Geschichte einer zu Ende gehenden Liebe. Die nierenkranke Marianne in „Die Zumutung“ führt ein Leben im Zeichen der Dialyse. „Über Nacht“ greift am Beispiel der Lebenläufe zweier Frauen das Thema der Organtransplantation auf.
Der 1969 in Rum bei Innsbruck geborene Klaus Händl (Händl Klaus) lebt in Wien, Berlin und Port am Bielersee / Schweiz und ist vor allem als Dramatiker und Bühnenautor erfolgreich.
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