Gespräch zwischen Sextinus (römischer Soldat), Olivia (römische Bürgerin), Economicus (römischer Händler) und Intellicus (römischer Schreiber)
Sextinus: Ich gehöre zu den römischen Soldaten, die 15 vor Christi Geburt die Alpenländer erobert haben. Unsere Feldherren Drusus und Tiberius nannten einen Teil des eroberten Gebietes Rätien. Die Bevölkerung, die als Räter bezeichnet wurde, leistete kaum Widerstand. Wir Römer haben um das Mittelmeer ein Weltreich errichtet und sind auch gegen Mittel- und Westeuropa vorgedrungen.
Olivia: Ihr Soldaten habt Straßen gebaut und Raststationen angelegt. Auch so manche Stadt wurde von uns Römern gegründet. Gerade letzte Woche besuchte ich meine Tante in Aguntum und letztes Jahr war ich mit meinem Mann auf einer Geschäftsreise in Tridentum.
Economicus: Salve! Ich habe es eilig, ich muss Wein für unsere Feldherren liefern und benutze dabei die Via Claudia Augusta eine breite und gut ausgebaute Straße durch die Alpen. Sie führt von Tridentum der Etsch entlang über den Reschenpass bis nach Augusta Vindelicorum. Manchmal liefere ich auch ins Soldatenlager Veldidena.
Intellicus: Ja, wir Römer haben den Rätern viel gebracht: gute Straßen, Wein- und Obstanbau, Steinbau, das Mörtelmischen und vieles mehr. Unsere Häuser sind aus Ziegeln. Reiche Leute haben sogar Mosaikfußböden und eine Zentralheizung. Entlang der Straßen stehen Meilensteine, welche die Entfernung zu den wichtigen Orten anzeigen. Unsere Sprache, das Latein, findet im ganzen Reich Verwendung als Verkehrssprache.
Literatur:
Peter Pleyel: „Die Römer in Österreich“ |