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Das Römerlager Veldidena

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Im heutigen Innsbrucker Stadtteil Wilten befand sich einst das Römerlager Veldidena, eine Militärstation auf dem Weg vom Süden nach Augsburg. Das Lager erstreckte sich vom Fuße des Bergisel im Süden bis ungefähr zum heutigen Südring im Norden, der Sill im Osten und der Neuhauserstraße im Westen.

Modell von Veldidena (Foto: Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum Innsbruck)
Modell von Veldidena ©Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum Innsbruck


Um etwa 300 nach Christus wurden nördlich des heutigen Stiftes Wilten drei Hallen, die zur Warenlagerung und als Truppenunterkünfte bestimmt waren, parallel zueinander gebaut. Rund 500 Mann konnten hier untergebracht werden.
Zwei dieser drei Hallen waren von einer Mauer umgeben und zu einem Block mit fast quadratischem Grundriss mit einer Seitenlänge von etwa 60 Metern zusammengebaut. Die Mauerdicke betrug rund zweieinhalb Meter. An den vier Ecken erhoben sich mächtige Türme. Zwischen diesen Ecktürmen verstärkten kleinere Türme die Anlage. Da man den Raum zwischen den beiden Hallen vorne und hinten mit einer Mauer abschloss, entstand ein großer Innenhof, in den im Westen ein Tor führte. Somit bestand ein gewisser Schutz gegen Angreifer. Dieser Hof konnte als Appell- oder Exerzierplatz sowie als Ladehof genutzt werden und war mit groben Steinen gepflastert. Kurz vor 600 zerstörten die einfallenden Bajuwaren das Römerlager.

Außerhalb des Lagers befanden sich zahlreiche Wohnhäuser der Zivilbevölkerung, ungefähr im Bereich des heutigen Stiftes und der Basilika Wilten.
Die Römerstraße führte von der Anhöhe im Süden durch den Hohlweg und die Haymongasse nach Veldidena. Von dort bestand durch die heutige Wiesengasse eine Abzweigung in Richtung Unterinntal und eine zweite in Richtung Oberinntal nach Kematen, Martinsbühel (Brücke über den Inn östlich von Zirl) und über den Zirler Berg nach Augsburg.

In den Jahren 1953-1955 erfolgten im Zuge des Ausbaus der Straße und der Bahn umfangreiche Grabungen, die zu bedeutenden Funden führten. Unter anderem fand man einen römischen Friedhof mit Brand- und Skelettgräbern sowie zahlreiche Grabbeigaben: Urnen, Silbermünzen, Tongefäße, Geräte, Schmuck und vieles mehr.
Zu den wichtigsten Funden gehörten auch Meilensteine, von denen sich einige heute im Unterschloss von Schloss Ambras befinden. In der Wiesengasse steht die Kopie eines solchen Steins.

Doppelhenkelflasche aus Veldidena (Foto: Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum Innsbruck)
Doppelhenkelflasche aus Veldidena ©Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum Innsbruck



         
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