Vor allem der zunehmende Reise- und Pilgerverkehr ließ ein gut organisiertes Beherbergungswesen im Sinne christlicher Mildtätigkeit entstehen. Zwischen 1050 und 1200 entstanden zahlreiche Pilgerhospize und Hospitäler an den Alpenübergängen. Als Beispiel kann hier St. Valentin auf der Heide am Reschenpass angeführt werden.
Vor allem die Benediktiner, die Augustiner-Chorherren, aber auch die Johanniter und der Deutsche Orden waren darum sehr bemüht. Dort erhielten die Reisenden und Pilger Unterkunft für die Nacht, etwas zu essen und einfache medizinische Versorgung.
Grundsätzlich reiste man nur bei Tageslicht, in der Nacht war es zu gefährlich (Überfälle, schlechte Straßen). Körperliche Anstrengung, Naturkatastrophen wie Lawinen, Muren, Steinbrüche etc., Krankheiten, Seuchen, Wettereinbrüche sowie Überschwemmungen machten das Reisen wenig angenehm. Auch Bären, Wölfe und andere Tiere konnten eine Gefahr bedeuten.
Die Ausrüstung der Reisenden war meist schlecht, Karren, Wägen und Kutschen waren nur unzureichend ausgestattet.
Postkutsche früher (Foto A. Prock)
Mit der Zunahme des reinen Handelsverkehrs wurden zusätzliche Unterstellplätze für Waren und Tiere benötigt. Nicht nur in Städten wie Rattenberg, Hall, Innsbruck, Sterzing, Brixen, Klausen, Bozen etc. entstanden Gasthäuser mit der Möglichkeit der Unterbringung für Tiere und Menschen, sondern auch in kleineren Orten entlang der stark befahrenen Straßen.
Gasthäuser waren jedoch teuer und wurden nur von den wohlhabenden Reisenden benutzt.
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