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Interventionen zur Behandlung sozialer Konflikte

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siehe auch:
Erklärungsmodelle
und
Erscheinungsformen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Strategien zur Lösung von Konflikten und von Gewalt

 

 

 

Präventive Interventionen zur Lösung von Konflikten und von Gewalt in der Schule

 

 

 

Kurative Interventionen zur Lösung von Konflikten und von Gewalt in der Schule

 

 

 

 

 

de-eskalierende Interventionen

 

 

 

 

 


 

Gewaltfreiheit ist ein Prinzip

 

Ein sozialer Konflikt kann mit Gewalt ausgetragen werden. Er muss es aber nicht. Gewalthandeln tritt insbesondere dann auf, wenn ein Konflikt eskaliert ist.

Gewaltphänomene können mit ungelösten sozialen Konflikten zusammenhängen. Denn ungelöste soziale Konflikte, so wird häufig argumentiert, entladen sich in Rempeleien, Beleidigungen, Erpressungen sowie im Randalismus und Vandalismus und nehmen dabei auch Anleihen bei Gewaltdarstellungen in den Medien.

Glasl definiert:

„Ein sozialer Konflikt ist eine Interaktion (ein aufeinander bezogenes Kommunizieren oder Handeln) zwischen Aktoren (Individuen, Gruppen, Organisationen ...), wobei wenigstens ein Aktor Unvereinbarkeiten im Denken/Vorstellen/Wahrnehmen und/oder Fühlen und/oder Wollen mit dem anderen Aktor (anderen Aktoren) in der Art erlebt, dass im Realisieren eine Beeinträchtigung durch einen anderen Aktor (die anderen Aktoren) erfolgt." (S. 15).


Siehe aber auch:

Fisher&Ury: Das Harvard-Konzept: [Inhalt und Kommentar];

Redlich: Konflikt - Moderation: [Inhalt und Kommentar];

Besemer: Mediation: [Inhalt und Kommentar].


Interventionen zur Konfliktbehandlung

Interventionen zur Konfliktbehandlung können sich auf eine Beeinflussung des Konfliktpotentials, des Konfliktprozesses oder der Konfliktfolgen beziehen. Dies ist eine mögliche Sichtweise für die Unterscheidung von Interventionen. Eine andere Sicht unterscheidet, ob die Interventionen grundsätzlich präventiv oder kurativ (Glasl) sind.


Mit präventiven Maßnahmen wird beabsichtigt, dass es gar nicht erst zum Ausbruch eines Konfliktes kommt. Einerseits ist dies dadurch möglich, dass regelmäßig nach vorhandenem Konfliktpotential geforscht wird und dann das erkannte Potential offengelegt wird. Andererseits können sich die Präventivmaßnahmen auch auf einen möglichen Konfliktprozess beziehen, indem z.B. die Kommunikations- und Kooperationsfähigkeit sowie die Sozialkompetenz geschult werden oder die Medienkompetenz gefördert wird. So kann vielleicht verhindert werden, dass ein Konflikt, der bereits eskaliert ist, nicht weiter eskaliert. Und Drittens können sich die präventiven Maßnahmen darauf richten, dass im Konfliktfall der Schaden möglichst begrenzt wird.


Mit kurativen Interventionen soll ein bereits vorhandener Konflikt gelöst, begrenzt, kontrolliert oder geregelt werden. Die meisten Interventionen sind von dieser Art. Hierbei folgt einem ersten schnellen Eingriff eine Analyse und Diagnose. U.a. wird gefragt, welche Streitpunkte gegeben sind, wie diese erlebt werden oder was im Konfliktverlauf bereits alles an gegenseitigen Konditionierungen und Verwundungen erfolgt ist. Darauf können sich dann die Interventionen richten, um wieder einen entspannteren Zustand herzustellen. Die Ursachen für Konflikte haben sehr unterschiedliche Gründe und die Erscheinungsformen sind vielfältig. Die Ursachen allein auf Triebfaktoren, ethnische oder religiöse Hintergründe zu reduzieren, dürfte bei weitem nicht ausreichend sein.

 

Die gewählten Interventionen können eine Lösung oder Beendigung des Konflikts auch zu erreichen versuchen, indem sie die gegebene Eskalation aus strategischen Gründen steigern oder reduzieren, um den Aktoren auf diese Weise z.B. die Eskalationsmechanismen zu Bewusstsein zu bringen. Die Konfliktparteien können vielleicht so erkennen, dass sie den Konflikt wirksam unter Kontrolle bekommen können und trauen sich dann weitere Schritte der Klärung zu. Vor allem bei heißen Konflikten empfehlen sich de-eskalierende Interventionen. Bei kalten Konflikten (z.B. bei vielen Problemen mit der natürlichen und informationellen Umwelt) kann es nützlich sein, den Konflikt „aufzutauen" (eskalierende Intervention). Denn eines der großen Probleme des kalten Konfliktes ist die unausgesprochene Meinung, dass alles gar nicht so schlimm ist.


Gewaltfreiheit ist ein Prinzip, das sich zunächst wieder auf die zwischenmenschliche Ebene bezieht. Es werden Lösungen gesucht, die es beiden Seiten ermöglicht, ihre Wünsche und Bedürfnisse zu befrieden. Konflikte gewaltfrei lösen zu wollen, fordert ein bewusstes, konstruktives und phantasievolles Handeln. Und letzte Forderung gilt ebenso bei einer Ausdehnung des Begriffs von Gewaltfreiheit auf Natur und Medien.

 
         
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