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Wohlstand für alle! Vision oder Möglichkeit?
Armut und Schulden - Entwicklungshilfe

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Die absolute Armut
in der "Dritten Welt"
 

Armut, Schulden und Ungerechtigkeit

 

Entwicklungshilfe & weltweite Aktionen

       
wird aus pragmatischen Gründen hypothetisch berechnet. Wenn Menschen von weniger als 1US$ pro Tag leben, können sie ihre elementaren Lebensbedürfnisse nicht ausreichend befriedigen und gelten als "absolut arm".
Die "relative Armut" kann sinnvollerweise nur auf dem Hintergrund der jeweiligen nationalen Einkommenssituation festgestellt werden.
siehe hierzu auch
das reale Problem:

"Extreme Armut - Hunger lebenslänglich"
 
   
   

Armut, Schulden und Ungerechtigkeit

   
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Armut misst sich an den Schulden
und insbesondere an den Schuldendiensten

Quelle:
Weltbank - Gobal Development Finance 1999

 
 
Gesamte Auslandsschulden (Mrd. US$)
Schuldendienst für langfristige Kredite (Mrd. US$)
1980
1990
1998
1980
1990
1998
Alle Entwicklungsländer
609,5
1472,8
2465,1
75,3
140,2
256,4
Schwer verschuldete Länder mit niedrigem Einkommen
58,1
203,1
211,2
(1997)
4,5
8,1
8,7
(1997)
Stark verschuldete arme Länder
58,3
188,6
205,7
4,6
5,9
6,2
Schwarzafrika
60,9
177,4
225,8
5,2
9,0
10,8
     

Anmerkung:
  Tabellen auf dieser Seite lassen sich nach Microsoft Excel exportieren, wenn sie im Microsoft Internet Explorer angesehen werden.
Hier der Weg dahin: Mit der rechten Maustaste in die Tabelle klicken und im Auswahlmenü "Nach Microsoft Excel exportieren" wählen.
     
Auslandsschulden ökonomisch
sich entwickelnder Staaten

Quelle:
Bundeszentrale für politische Bildung

 

 

 

Langfristige Auslandsverschuldung
in Mrd. US-Dollar

1980

1990

1995

2000

2003

öffentliche und öffentlich garantierte Schulden

325

898

1.117

1.149

1.246

davon:

öffentliche Kreditgeber

147

501

678

652

716

private Kreditgeber

177

397

439

497

530

private, nicht öffentlich garantierte Schulden

60

56

207

452

432

     
Verteilung des Reichtums

Die Tabelle zeigt das Verhältnis der reichsten zehn Prozent zu den ärmsten zehn Prozent eines Landes. Die Zahl sagt, dass zum Beispiel in Brasilien die reichsten zehn Prozent der Bevölkerung 65,8 mal so viel wie die ärmsten zehn Prozent der Bevölkerung besitzen.
 
Auswahl an Ländern
Verhältniszahl
Brasilien
65,8
China
12,7
Deutschland
14,2
Frankreich
9,1
Italien
14,5
Japan
4,5
Östereich
9,8
Polen
7,8
Südafrika
65,1
USA
16,6
     
Ungleichheit und Ungerechtigkeit
  Die Ungleichheit (an verfügbarem Einkommen, an Land, an Bildungschancen etc.) nimmt weltweit wie auch in den meisten Staaten zu (Deutschland ist da eher eine Ausnahme!), was aber nicht bedeuten muss, dass auch die Armut wächst.
Was als Ungerechtigkeit erlebt wird, ist wiederum durchaus dem Zeitgeist unterworfen. Absolute Gerechtigkeitsideale im Sinne eines egalitären Etatismus (der Staat sorgt für eine Angleichung der Lebensverhältnisse) verlieren in Deutschland an Bedeutung. "Leistungsgerechtigkeit" oder "Funktionsgerechtigkeit" (ein Zustand der Ungleichheit ist gerecht, wenn er langfristig zu mehr Wachstum und damit zu mehr Wohlstand für alle führt) werden stattdessen höher bewertet.
     
Es besteht aber überhaupt kein Grund zur Entwarnung

von Fritz Vorholz
Auszüge aus: DIE ZEIT, 29.8.2002
 

Denn fast die Hälfte aller 6,2 Milliarden Dorfbewohner lebt von weniger als zwei US$ am Tag, rund

  • 800 Millionen leiden Hunger,
  • 1,1 Milliarden fehlt sauberes und bezahlbares Wasser,
  • 1,6 Milliarden haben keinen Strom,
  • 2,4 Milliarden verfügen über keine Sanitäranlagen.
Die Kluft zwischen Reich und Arm wird größer und erzeugt Spannungen ...
 

Und weil die Kluft zwischen Reich und Arm größer wird, wachsen die internationalen Spannungen, einschließlich der Terrorismusgefahr.
Hinzu kommt, dass Arme und Reiche über ihre Verhältnisse leben. Die einen müssen dies aus Not tun. Die anderen aber durch einen Lebensstil, der die globalen Ressourcen absolut sprengen würde, wenn irgendwann acht oder neun Milliarden Menschen den gleichen Lebenstandard zu verwirklichen suchten. ...
Deshalb gibt es überhaupt keine Alternative zu dem - von den Vereinten Nationen angestoßenen - "Rio-Prozess": ... Mensch und Umwelt brauchen keine Almosen. Sie brauchen faire Chancen.

     

... Und Zölle und Subventionen verhindern den Freien Handel

siehe das reale Problem:
"Freier Markt und faire Preise"
  Jährlich 100 Milliarden Dollar entgehen der Dritten Welt, weil die Industrienationen mit ihren Zöllen und Subventionen die Produkte der armen Länder abblocken.
Ließen Europäer, Amerikaner und Japaner von der Sünde wider den Freihandel ab, wäre der Schwund der offiziellen Entwicklungshilfe mehr als wettgemacht. ...
   
   

Entwicklungshilfe
und weltweit agierende Institutionen

   
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Zielvorgabe der
UN-Vollversammlung
vom 24.10.1970
zur Entwicklungshilfe:
0,7% des BIP der reichen Länder soll in die Entwicklungsländer fließen.

Die Zielvorgabe der EU lautet:
0,39 des BIP
bis zum Jahre 2006

ABER: Siehe die folgenden Tabellen und auch neu recherchierte Daten

   
         
Almosen für die Dritte Welt?

Quelle:
Spiegel Online, FR und andere

Wenn von Entwicklunghilfe die Rede ist, so denkt man zunächst an Hungerhilfe, Krankenhäuser, Straßenbau und Projekte zur Wasserversorgung. In der UNO werden diese humanitären Ziele auch in den Vordergrund gestellt. Treffen sich aber Minister oder Bosse aus den reichen Ländern, so wird Klartext geredet: Es geht um Öl, Gas, Kupfer und andere Zutaten für die industrielle Produktion, die u.a. in Afrika zu finden sind.

Text-Auszug aus "Der Kalte Krieg ist wieder da" - Entwicklungshilfe ist eine Waffe im Kampf um Öl, Erze und Absatzmärkte
DIE ZEIT v. 28.12.2006

 
Land
Entwicklungshilfe in Mio US$
im Jahr 1999
Entwicklungshilfe
in Mio US$
im Jahr 2000
in Mio US$
%des BSP
in Mio US$
%des BSP
Belgien
 753
0,30
820
0,36
Dänemark
 1 724
1,00
1664
1,06
Deutschland
 5 478
0,26
5030
0,27
Finnland
 402
0,32
...
...
Frankreich
 5 494
0,38
4105
0,32
Großbritannien
 3 279
0,23
4501
0,32
Irland
 241
0,31
...
...
Italien
 1 750
0,15
1376
0,13
Japan
15 302
0,35
13508
0,28
Luxemburg
 115
0,64
127
0,71
Niederlande
 3 134
0,79
3135
0,84
Norwegen
 1 370
0,91
1264
0,80
Österreich
 482
0,24
...
...
Schweden
 1 643
0,70
1799
0,80
Schweiz
 976
0,35
890
0,34
Spanien
 1 347
0,23
...
...
USA
 9 135
0,10
9955
0,10
     
Jahresdurchschnittlicher
Netto-Zufluss

Entwicklungsländer:
mit einem Pro-Kopf-Bruttonationaleinkommen von weniger als 9,256 Dollar im Jahr

Ärmste Entwicklungsländer
gemäß UN-Abgrenzung

Quelle: Institut der deutschen Wirtschaft

 
Direkt-
investitionen
1981 bis 1990
1991 bis 1995
1996 bis 2000
in
Milliarden
US Dollar
in %
in
Milliarden
US Dollar
in %
in
Milliarden
US Dollar
in %
Enwicklungs-
länder
14
0,4
69,2
1,4
166,5
2,6
darunter
ärmste
Entwicklungs-
länder
0,3
0,2
1,6
1,1
3,8
2,1
Industrie-
länder
83,9
0,7
137,8
0,7
535,3
2,3
     
Schwerpunkte der deutschen Entwicklungshilfe

Die Tabellen zeigen in Prozentanteilen, wohin die öffentlichen Enwicklungshilfen geflossen sind.

 
öffentlichen Entwicklungshilfe aus Deutschland
1977/78
1987/88
1997/98
Indien 6,0% Türkei 5,6% China 6,4%
Türkei 4,4% Indien 4,6% Indonesien 4,3%
Pakistan 3,7% Ägypten 3,7% Ägypten 4,2%
Ägypten 3,0% Indonesien 3,1% Indien 3,4%
Israel 2,7% Israel 2,1% Türkei 2,5%
     
Quelle:
Die Zeit/Globus 30.2.2000 
 
öffentlichen Entwicklungshilfe aller Industrieländer
1977/78
1987/88
1997/98
Indien
4,9%
Indonesien
3,8%
China
3,3%
Israel
4,8%
Ägypten
3,4%
Indonesien
3,1%
Ägypten
4,3%
Indien
2,9%
Ägypten
2,8%
Indonesien
3,0%
Israel
2,9%
Indien
2,7%
Bangladesch
2,9%
China
2,3%
Phillippinien
1,7%
     
Weltweit agierende staatliche Institutionen

  IWF: Mit der Gründung des Internationalen Währungsfonds (IWF) mit Sitz in Washington D.C. (USA) war die Zielsetzung verbunden, eine neue Weltwährungsordnung mit stabilen Wechselkursverhältnissen und einem funktionsfähigen internationalen Zahlungsverkehr zu verwirklichen.
Der Fonds nahm am 01. März 1947 seine Arbeit auf und die Bundesrepublik Deutschland trat 1952 als Mitglied bei.
Das Hauptziel des IWF ist, die Ausweitung und ein ausgewogenes Wachstum des Welthandels zu erleichtern und dadurch zur Förderung und Aufrechterhaltung eines hohen Beschäftigungsgrades und Einkommens sowie zur Entwicklung des Produktpotentials aller Mitglieder beizutragen. Weitere Ziele sind:
  1. Stabilität der Währungen zu fördern
  2. Währungsabwertungen aus Wettbewerbsgründen zu vermeiden
  3. Errichtung eines multilateralen Zahlungssystems für die laufenden Geschäfte zu den Mitgliedern und bei der Beseitigung von Devisenbeschränkungen mitzuwirken.
    WTO: Welthandelsorganisation, die 1995 von der UNO gegründet wurde. Sie hat 141 Mitgliedsländer. Die WTO überwacht die Handelspolitik der Mitgliedsstaaten. Außerdem ist sie Vermittler bei Handelsstreitigkeiten.
     
    Weltbank: Auch die Weltbank wurde 1944 gegründet. Sie vergibt u.a. Kredite für große Projekte und legt Entwicklungshilfeprogramme auf. Im Jahr 2000 hat sie ein Kreditvolumen von etwa 15 Milliarden US-Dollar vergeben.
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