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Der
Jenaplan - eine Pädagogik für die Schule von morgen
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Bildungsgrundformen und
Organisation des Unterrichtes
Zur
kosmischen Erziehung
Charakteristik
statt
Zensur im Jenaplan
Illustrationen
-
Freinet-Pädagogik
Integrationsklassen
mit
hörgeschädigten und
hörenden Kindern
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Bedürfnisse
der Kinder
Die
Individualisierung des Unterrichtes durch das Bereitstellen pädagogischer
Situationen ist ein wesentliches Element des Schullebens nach dem Jenaplan.
In jeder Jenaplan-Schule wird der individuelle Prozess des sinnentdeckenden
Lernens im Vordergrund der pädagogischen Arbeit stehen. Wie z.B. jemand
nach einem Gespräch über bestimmte Themen denkt, ist seine Sache.
Das
Besprechen der Probleme und die Übertragung von Fachkenntnissen
sind darum zwei verschiedene Sachen. Diese Kenntnisse liefern die notwendige
Basis für einen sinnvollen Dialog. Wird nichts mit den Kenntnissen gemacht,
dann bleiben sie steril. Werden diese nicht erlebt, physisch, rational
und emotional, dann bleibt die Integration aus, dann füttern wir im Unterricht
nur das Gedächtnis ...
Eine
Schule für alle
Ein Schulkonzept nach
dem Jenaplan bietet die Möglichkeit der Gestaltung einer sehr flexiblen
und kindgerechten Schulorganisation und Schuleingangsphase durch die Lehrer.
Die Organisation der
Schule erfolgt nicht mehr nach Jahrgangsklassen. Stammgruppen
mit den pädagogischen Vorteilen
- der Altersheterogenität,
- das voneinander-
und miteinander Lernen;
- ein hoch differenzierter
und individualisierender Unterricht,
- Schülermitplanung
und Schülermitgestaltung bei Schulorganisation,
- die Betonung des
Gespräches und der Feier und
- die Freiheit der
Schulgestaltung nach einer Ausgangsform
charakterisieren ein
Schulkonzept nach dem Jenaplan.
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Schule
gestalten
"Aus der Schule
als Ganzem etwas Neues zu machen, d. h. das ganze Schulleben von
Grund auf radikal zu ändern. Und dann gelte es, dort hinein den
Unterricht zu setzen und sorgfältig zu prüfen und zu erproben, wie
sich dieser ändern werde, wenn man gezwungen sei, immer jenes neue
Schulleben zu erhalten, die neue Schulgesinnung zu bewahren, also
kurz gesagt:
Den
Unterricht der Erziehung zu unterwerfen, zuerst Erzieher, dann erst
Lehrer zu sein."
(Klaßen, Theodor, F., Zur Entstehungsgeschichte des Jenaplans, in:
Westermanns Pädagogische Beiträge 1952, S. 449-452.)
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Ein
Lehrer für alle
Ein derartiges Schulkonzept
ist auch auf Peter Petersens Hoffnung begründet,
... "dass diejenigen
Lehrer, welche der Schuljugend nicht als Parteipolitiker und nicht
als Werkzeuge politisierender Konfessionen dienen wollen, welche also
die Idee des pädagogischen Tuns zum Leitgedanken ihrer alltäglichen
Berufsarbeit erheben, immer noch die große Mehrheit der Lehrerschaft
bilden".
(Petersen, Peter, Eine freie allgemeine Volksschule. In: Röhrs, Hermann
(Hg.), Die Schulen ..., S. 209 ff.) |
Die Jenaplan-Schule
ist überkonfessionell, interkulturell und lehnt weltanschauliche
Ausgrenzung ab. Damit ist eine Jenaplan-Schule nicht nur eine Schule der
Gegenwart, sondern ebenso eine Schule der Zukunft.
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"Wer
sich in der Reformpädagogik einigermaßen auskennt, stellt fest, dass
der größte Teil heutiger Initiativen für innere Schul- und Unterrichtsreformen
direkt oder indirekt auf Ideen der Reformpädagogik des ersten Jahrhundertdrittels
zurückgeht oder als Wiederentdeckung solcher Ideen anzusprechen ist."
(Klafki, Wolfgang, Aufgaben der Grundschule und der Grundschulreform.
In: Erziehungswissenschaft, Erziehungspraxis, H.1/1986, S. 4.) |
Wer die Trends
europäischer Schulentwicklung beobachtet und verfolgt, wird feststellen,
dass die Realisierung eines einzelnen reformpädagogischen Konzeptes als
solches kaum mehr Priorität besitzt. Vielmehr steht die Nutzung der Ideen
der Reformpädagogik zur Kreation eines neuen, aktuellen und modernen schulischen
wie auch außerschulischen pädagogischen Konzeptes im Vordergrund des Interesses
von Lehrern, Eltern und Schülern.
Im Lichte dieser Entwicklung
stellen wir an jedes Konzept der Reformpädagogik die Anforderung der möglichen
Aktualisierung an die individuellen und sozialen Bedürfnisse der Menschen,
die nach dieser Konzeption in der Schule zusammen leben werden.
Der Jenaplan ist ein
Konzept, das (hauptsächlich) von den Betroffenen immer neu geschaffen
und getragen wird, nach deren Bedürfnissen und in deren Verantwortung.
Der Jenaplan ist ein Konzept, das die Integration anderer pädagogischer
Ideen in ein Gesamtkonzept ermöglicht. Der Jenaplan ist ein individualisierendes
und gemeinschaftsförderndes pädagogisches Konzept. Und er ist ebenso ein
integratives Konzept.
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Letzte Änderung: 29.09.2006
© Pädagogisches Institut für die deutsche Sprachgruppe
- Bozen. 2000 -
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