projektunterricht | ||||||||
blikk lehrerfortbildung | ||||||||
Selbsterfahrungsimpulse | ||||||||
von Gabriele Harecker |
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Freiwilligkeit |
Es darf aber nicht verschwiegen werden, dass Teamarbeit auch Konflikte mit sich bringen kann. Mit diesen Konflikten umzugehen, sie als Chance für konstruktive Lösungen zu sehen, erfordert eine Haltung, die in der Einzelarbeit selten gefordert wird. Teamarbeit unterliegt einem Wachstumsprozess (das war bei meinen Studenten sehr stark bemerkbar), da Menschen mit verschiedenen sozialen Prägungen, un-terschiedlichen Kenntnissen, Motivationen und Interessen zusammen sind. Zwischen den Mitgliedern sind gewisse Grundsympathien unerlässlich. Sympathie heißt nicht Unterlassung der Kritik, aber Sympathie hat Geduld, die Geduld der Hoffnung, sie gibt stets eine weitere Chance. So achte ich darauf, dass das Team sich grundsätzlich freiwillig zusammenfindet. Dies bringt erhebliche Arbeitsvorteile. Denn wer sich freiwillig für eine Aufgabe entscheidet, bringt ja meist schon Verständnis, Offenheit und Einsatzbereitschaft für die betreffende Sache mit. Ein Team sollte auch immer überschaubar sein. Damit meine ich nicht so sehr die Anzahl der Teilnehmer, sondern dass jeder mit jedem im Team - nach Inhalt und Ausmaß der Aufgabe - in sachlichen und persönlichen Austausch treten kann. |
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Gleichberechtigung Mitverantwortung |
Prinzipiell müssen in einem Team alle an der gleichen Sache beteiligten Mitarbeiter gleichberechtigt sein und Mitverantwortung tragen. Dies gilt für den Austausch
Die "gleiche Sache"
- das sind sowohl die übergreifenden erzieherischen und pädagogisch-didaktischen
Zielsetzungen des Projektunterrichts als auch die verschiedenen Teilaufgaben,
die in diesem Arbeitsfeld zu bewältigen sind. Ziel dieses ganzheitlichen
Lernprozesses ist die Förderung von sozialen Verhaltensweisen,
die die Kommunikation und Kooperation, die Konfliktlösefähigkeit in Teams
erleichtern.
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Sachdisziplin
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Sachdisziplin ist die Grundlage für schöpferische Produktivität und allgemeine Leistungsfreude. Sie erhöht die Effektivität der Gruppenarbeit. Durch lnteraktionsprozesse in einem Team können Studenten schon in der Ausbildung selbst erfahren, was Lernen und Arbeiten in der Gruppe und durch die Gruppe bedeutet. | ||||
Gespräch
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Mittelpunkt jedes Teamprozesses ist das Gespräch. Das Planungsgespräch der Studierenden für die Aufbereitung des Projektunterrichts dient dazu,
Bei diesen Gesprächen sollte jeder vom Team anwesend sein, jeder gefragt und gefordert werden. Immer wieder müssen erlebte Schwierigkeiten reflektiert und Arbeitsergebnisse zusammengefasst werden. So können Probleme, Zweifel, Fragen mitunter Auslöser für neues, schöpferisches Denken werden. Rückmeldungen werden oft auch hilfreich für die eigene Weiterentwicklung erlebt. Jeder im Team braucht unterschiedlich Zeit, um Vertrauen in der Gruppe zu entwickeln, um eigene Angst und Unsicherheiten abzubauen. Ebenso individuell ist die Bereitschaft des einzelnen, sich auf andere einzulassen und mit- und voneinander lernen zu wollen. |
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© Pädagogisches Institut der deutschen Sprachgruppe - Bozen - 2000 |