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     Hypermedial 
       Schreiben und Lesen  | 
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| blikk schulentwicklung | ||||||||
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        Schreiben 
        eines Drehbuches für ein Hypermedium  | 
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| Alle in der Folge beschriebenen Arbeitsschritte sind wechselseitig miteinander verbunden. Zusammen beschreiben sie einen rekursiven Schreib-Prozess, der schließlich zu einem Hypermedium führt. | ||||
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       1. Entwurf eines Konzeptes 
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       Zum Konzept-Entwurf 
        empfiehlt sich die Methode des Mindmappings. Assoziativ um das Thema herum 
        werden alle relevant erscheinenden Teilthemen oder Begriffe zusammengestellt. 
        Dabei werden die fachlichen Zusammenhänge mit Pfeilen dargestellt. Eine 
        systemtheoretische Betrachtung kann helfen, das Beziehungsnetz oder ein 
        Wirkdiagramm zu skizzieren. Schließlich liegt z.B. auf einer Wandzeitung 
        ein Entwurf des zu gestaltenden Ganzen vor, in dem für die einzelnen Themenbereiche 
        auch Zahlenintervalle festgelegt werden. (Diese Zahlen werden später die 
        Seiten der einzelnen Dokumente.) Schon im Entwurf ist natürlich das Alter 
        der späteren "Leser" zu berücksichtigen und zu bedenken, dass es offen 
        für Ergänzungen ist. Ein Hypermedium ist niemals fertig. Es 
        sollte sich durch seine Nutzung im Unterricht evolvieren können. 
        Mit dem Konzeptentwurf ist auch für alle Dokumente des Mediums ein einheitliches 
        Lay-out festzulegen.  << So sah der erste Konzeptentwurf von "Modellieren mit Mathe" aus.  | 
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       2. Entwurf der zentralen Dokumente 
 
 Immer wieder sind bei arbeitsteiliger Arbeit Absprachen und Selbstvergewisserungen notwendig.  | 
     
       Im visualisierten 
        Ganzen lassen sich bedeutungsvolle "Knoten" (Stellen) entdecken. Das sind 
        z.B. diejenigen Stellen, von denen viele Pfeile ausgehen. Diese Knoten 
        sind nun thematisch-inhaltlich genauer zu analysieren und in Form von 
        Dokument-Entwürfen (auf Papier oder digitalisiert) textlich aufzubereiten 
        und/oder grafisch zu skizzieren. Die zentralen Dokumente sollten eine 
        schnelle Orientierung über die Inhalte der angebundenen Dokumente ermöglichen 
        und sie sollten ebenso verdeutlichen, dass ein "Weiterlesen" zum "Was 
        genau", "Wann denn", "Warum so" und "Wie anders" notwendig ist. Bei diesen 
        Arbeiten wird in der Regel erlebt, dass diese ersten, vorläufigen Gestaltungen 
        auch schon erste Rückwirkungen auf das Konzept haben: das Konzept erfährt 
        seine erste Evaluation. Ab hier ist dann eine arbeitsteilige Gestaltung 
        am Ganzen möglich, wenn es immer wieder Treffen gibt, auf denen man sich 
        austauschen kann.  Am Beispiel des Verteilerdokumentes "Weltweit kommunizieren und kooperieren" wird der Enstehensprozess des Hintergrundbildes und des Dokumentes beschrieben.  | 
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       3. 
        Sichten, Lesen, Ansehen: Sammeln von Materialien 
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    Zu den skizzierten Inhalten in den zentralen Verteiler-Dokumenten werden nun ergänzende oder vertiefende Materialien gesucht, gesichtet, und gelesen: u.a. Fachtexte, Geschichten, Bau- oder Modellieranleitungen, Versuchsbeschreibungen, Grafiken, Bilder, Karikaturen und Filme sowie ggf. Lieder, Musikstücke, Rhythmen und Animationen. Entsprechend der Konzeptstruktur sollte man jeweils einen Ordner für "Papier-Produkte" und für bereits digitalisierte Formen anlegen. Beim Sammeln von Materialien wird erneut erlebt, dass sich rückwirkend das Konzept und auch die zentralen Dokumente ändern können. | ||||||
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       4. 
        Auswählen, neu 
        Anordnen und Zusammenstellen; an Fremdrechte denken  
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    Aus den gesammelten Materialien werden nun einzelne Texte, Bilder, Grafiken, Karikaturen ... ausgewählt und zu multimedialen (Informations-) Bausteinen neu zusammengestellt. Diese Neukomposition ist von den Schreiberinnen und Schreibern zu verantworten: das Thema muss sachlich richtig sowie weltanschaulich und politisch tolerant dargestellt werden. Werden ausgewählte Texte oder Bilder unverändert oder unbearbeitet übernommen, so sind die Rechte zu ihrer Veröffentlichung einzuholen. In jedem Fall sind Eigenproduktionen zu bevorzugen. | ||||||
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       5. 
          Schreiben und Gestalten 
 In dem ersten Konzept von "Modellieren mit Mathe" sind drei zentrale Dokumente erkennbar: das "Eingangsdokument" in die Arbeitsumgebung und die zentralen Dokumente für "Verkehr" und "Ökologie". Sehen Sie sich einmal in der Arbeitsumgebung die heute fertigen Dokumente an!  | 
     
       Es sind eigene Texte zu schreiben oder in ihre textliche Endform zu bringen. Eigene Abbildungen, Grafiken und Diagramme sind zu entwerfen. Eigene Bilder sind zu malen oder zu konstruieren. Oder fremde Grafiken und Bilder sind so umzugestalten, dass ein 80prozentiger Eigenwert entsteht. Reale Sachverhalte sind zu zeichnen. Natürliche Objekten oder soziale Verhältnisse sind zu fotografieren. Ebenso sind ggf. Kurzvideos oder animierte Simulationen auszudenken und in Form eines eigenständigen Drehbuches aufzuschreiben. Sie sind dann selbst zu produzieren oder in Auftrag zu geben. 
 Handelt es sich bei dem zu schreibenden Hypermedium um eine Lern- und Arbeitsumgebung, so sind auch Fragen oder Aufgaben oder Tipps an die Lernenden zu formulieren. Handelt es sich um eine Arbeitsumgebung auf einem Bildungsserver, so sind zusätzlich Anregungen zur Kommunikation und Kooperation zu formulieren. Schließlich sind die multimedialen Informationsbausteine als Dokumente "künstlerisch" und designerisch zu gestalten. Und: Jedes Dokument erhält eine Seitennummer. Nebenbei bemerkt ist es nicht sinnvoll, den Seiten irgendeinen Fantasienamen zu geben. Das wird schon problematisch, wenn das Hypermedium mehr als 30 bis 40 Seiten hat. Am Beispiel des Dokumentes "Hypermediale Wissensdarstellung" wird der Entstehens- und Gestaltungprozess eines Dokumentes beschrieben.  | 
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       6. 
        Strukturieren, Anordnen, Vernetzen:  
    "Schreiben" des Hypertextes  | 
     
       Die multimedial gestalteten Dokumente sind nun miteinander zu vernetzen (zu verlinken). Hierzu sind die Seitennummern eine dringende Notwendigkeit. Die einzelnen Beziehungen zwischen den Informationsbausteinen können logischer, normativer oder argumentativer Art sein. Sie können zu einer Veranschaulichung oder einer vertiefenden Information führen. Aber: Die Verbindungen (Links) zwischen den Dokumenten haben immer eine inhaltliche Bedeutung. Schließlich ist die Ganzheit des Hypermediums auch unter "dramaturgischen" Gesichtspunkten zu betrachten und zu gestalten. 
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       7. 
        Gestalten von 
        Metadokumenten  
    und der Navigation  | 
     
      Da die inhaltliche Bedeutung der Verbindungen mit dem "Klicken" von einem 
      zum anderen Dokument nicht sichtbar wird und damit auch nicht direkt erfahrbar 
      ist, muss die Bedeutung der Netzstruktur in gesonderten Dokumenten ver"sprachlicht" 
      werden. Anders gesprochen: Es entstehen neue Informationsbausteine auf einer 
      "höheren" Ebene: der Metaebene. Auch diese Bausteine sind wiederum in Dokumenten 
      (Metadokumenten) aufzubereiten und zu gestalten und miteinander in Beziehung 
      zu bringen. Das Beziehungsgeflecht von Metadokumenten in Metaebenen ergibt, 
      so konstruiert, sowohl einen Überblick über die inhaltliche Bedeutung der 
      Struktur als auch über die Inhaltlichkeit das gesamten Hypermedium. Leserinnen 
      und Leser eines so konstruierten Mediums können sich also auf den Metaebenen 
      orientieren und dann selbst bestimmen, welchen Weg sie beschreiten wollen. 
      Zusätzlich sind auch übergeordnete Navigationen hilfreich und sollten vorhanden 
      sein: so sollte es u.a. von jeder Stelle im Hypermedium aus möglich sein, 
      zum übergeordneten zentralen Dokument oder zur Metaebene (sitemap) zu gelangen. 
       
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       8. 
        Verschlagworten  
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    Jedes einzelne Dokument muss eine "sprechende" Überschrift haben. Und alle in den Dokumenten vorkommenden wichtigen Begriffe müssen dokumentiert werden. Diese Verschlagwortung aller Informationsbausteine ist für eine begriffliche Suche (z.B. im Internet) von Bedeutung. | ||||||
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       © Pädagogisches Institut der deutschen Sprachgruppe - Bozen - 2000  | 
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