Jean Ziegler, bis 1999 Nationalrat im Schweizer Parlament, derzeit Sonderberichterstatter der UN-Menschenrechtskommission für das Recht auf Nahrung: |
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"Ich habe mir geschworen, nie wieder, auch nicht zufällig, auf der Seite der Henker zu stehen." (J. Ziegler) |
"Es gibt heute drei historische Kräfte, die zu mobilisieren sind: Die Utopie, die Scham und die Schande.
Die Utopie, dass die Schaffung des gemeinsamen Glücks heute möglich ist.
Die Scham, die eine Mutter in Nordostbrasilien empfindet, wenn sie Steine kocht, damit ihre Kinder beim Kochgeräusch einschlafen können, obwohl es wieder nichts zu essen gibt.
Und die Schande, die wir empfinden, wenn wir mit ansehen müssen, wie Menschen gefoltert werden oder verhungern. Diese Macht der Schande muss mobilisiert werden bei uns, die wir die stillen Komplizen dieser mörderischen Weltordnung sind."
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Leseproben aus dem Vorwort: „Die Weltgeschichte meiner Seele“ (Seite 11 ff)
im Buch "Die neuen Herrscher der Welt":
"Tag für Tag sterben auf unserem Planeten ungefähr 100 000 Menschen an Hunger oder an den unmittelbaren Folgen des Hungers."
"In weniger als einem Jahrzehnt hat sich das Weltsozialprodukt verdoppelt und das Welthandelsvolumen verdreifacht. Und was den Energieverbrauch betrifft – er verdoppelt sich im Durchschnitt alle vier Jahre. "
"Zum ersten Mal in ihrer Geschichte genießt die Menschheit einen Überfluss an Gütern. Der Planet bricht schier unter seinen Schätzen zusammen. Die verfügbaren Güter übertreffen um ein Vieltausendfaches die nicht einschränkbaren Bedürfnisse der Menschen. "
"Aber auch die Leichenberge wachsen."
"Die vier apokalyptischen Reiter der Unterentwicklung heißen Hunger, Durst, Seuche und Krieg. Sie zerstören jedes Jahr mehr Männer, Frauen und Kinder, als es das Gemetzel des Zweiten Weltkriegs in sechs Jahren getan hat."
"Für die Menschen der Dritten Welt ist der »Dritte Weltkrieg« in vollem Gange." |