Ignaz Vinzenz Zingerle (* Meran, 1825 +   Innsbruck, 1892),  
										      Professor für Germanistik in Innsbruck,   beschäftigte sich mit germanischer Philologie, mittelhochdeutscher Literatur und   Volksüberlieferungen aus dem damaligen Kronland Tirol. Zudem war er selbst als   Dichter und Schriftsteller tätig und hinterließ ein sehr umfangreiches Werk. Für   die Erforschung der mündlichen Überlieferungen Tirols sind vor allem folgende   Sammlungen bedeutsam:  
											  
											    - Sagen aus Tirol, zweite (erweiterte) Auflage,   Innsbruck, 1891.
 
										        -  Sitten, Bräuche und Meinungen des Tiroler Volkes,   zweite (vermehrte) Ausgabe, Innsbruck 1871 (Nachdruck Olms, Hildesheim, 1978). 
 
										        - .V. und Josef Zingerle, Kinder- und Hausmärchen aus Tirol, Innsbruck, 1852   (Nachdruck Olms, Hildesheim, 1974).
 
											   
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											  Johannes Adolf Heyl (*   Brixen, 1849 + Innsbruck, 1927),  
Lehrer und Schulrat in Innsbruck.   Eine Generation jünger als Zingerle, bei dem er übrigens auch Vorlesungen gehört   hatte, ist Heyl bereits mit der Problematik der modernen Erzählforschung   vertraut. Sein Werk gilt als die eigentliche Standardsammlung für unser Land:  
											  
											    - Volkssagen, Bräuche und Meinungen aus Tirol, 1897, hrsg. Siegfried de   Rachewiltz, Athesia, Bozen, 1989.
 
											       
										           
										       											   
											    Brüder Grimm, Jacob   (1785-1863) und Wilhelm (1786-1859) 
Jacob und Wilhelm Grimm,   bedeutende Vertreter der deutschen Romantik, gelten vor allem als die Begründer   der Germanistik, also des Wissenschaftszweiges, der sich mit deutscher Sprache,   deutscher Literatur und deutschen Dokumenten aus früheren Jahrhunderten   beschäftigt. Die beiden Brüder bildeten ihr ganzes Leben lang eine enge   Forschungsgemeinschaft:  
										      Jacob, der ältere Bruder, war vor allem der Philologe,   der Experte für althochdeutsche und mittelhochdeutsche Sprach- und   Kulturgeschichte;  
										      Wilhelm war eher auf dem Gebiet der Literatur und der Sagen-   und Märchenforschung tätig.  
										      Da viele Werke, vor allem das monumentale Deutsche   Wörterbuch, von beiden gemeinsam erarbeitet wurden, nennt man sie bis heute die   "Brüder Grimm".  
										      Aus Hessen gebürtig, arbeiteten sie in Kassel als Bibliothekare,   waren Professoren an der Universität Göttingen, die sie allerdings wegen ihrer   liberalen politischen Gesinnung verlassen mussten. Sie ließen sich schließlich   in Berlin nieder. Ihr heute bekanntestes Werk, mit dem die moderne   Erzählforschung begann, ist die berühmte Märchensammlung: Kinder- und   Hausmärchen (1812-1815 ursprünglich in 2 Bänden und einem Kommentarband erstmals   erschienen), Ausgabe letzter Hand, hrsg. von Heinz Rölleke, Reclam-Verlag,   Stuttgart, 1980. 
										      Weniger bekannt, aber nicht minder bedeutsam, sind die   Werke über Sagen und Mythen:  
										      
										        - Deutsche Sagen (1816), Ausgabe auf der   Grundlage der ersten Auflage, hrsg. von Heinz Rölleke, Dt. Klassiker-Verlag,   Frankfurt/Main, 1994. 
 
									             
									           										       
										        Ihr wichtigstes Werk bleibt jedoch das Deutsche   Wörterbuch (1852-1960, 1971 in 33 Bänden fertiggestellt, Hirzel-Verlag,   Leipzig), bis heute der grundlegende Thesaurus der deutschen Sprache, kurz "der   Grimm" genannt. 
                                                 
									             
                                                 
								              
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