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											Im Kerker  
 
Im engen Kerkerraume  
Sitzt Hofer still und wacht  
Gedankenvoll, im Traume,  
Noch spät nach   Mitternacht.  
Er weilt im Geiste wohl  
Daheim bei seinen Lieben,  
Im   treuen Land Tirol  
 
Da öffnet sich die Pforte,  
Geheimnißvoll, allein,  
Tritt, flüsternd diese Worte,  
Der Kerkerwart herein:  
„Schwörst du   Napoleon,  
Dann schmückt er dich mit Ehren,  
Sonst bleibt der Tod dein   Lohn.“  
 
Der hört den Sandwirth sprechen:  
„Meinst du dem Kaiser Franz  
Könnt’ ich die Treue brechen,  
Um eitlen Rang und Glanz?  
Ich bin zum   Tod bereit  
Und will mir froh erwerben  
Des Himmels Seligkeit.“  
 
Er   hat sich stolz erhoben  
Und steht voll Würde da,  
Sein Auge blickt nach   oben,  
Als sei der Herr ihm nah;  
Er zeigt den Busen frei,  
Gottselig   zu empfangen  
Das mörderische Blei.  
 
Der tragische Tod Hofers bzw.   seine letzten Lebensstunden waren der Stoff vieler Lieder und anderer   künstlerischer Ausdrucksformen. 
 
Der Dichter und Archivar Adolf Bube stammte aus Gotha in Thüringen, wo er 1873 mit 71 Jahren auch verstarb. Im Jahr   von Hofers Tod war er also acht Jahre alt. 
 
Mit seinem Text schuf Bube ein   Pendant zum bekannten Abschiedslied Ach Himmel, es ist verspielt, einem der   beiden bis heute gesungenen Hofer-Lieder. 1853 wurde es in zwei Zeitschriften,   unter anderem im Tiroler Boten, veröffentlicht. 
 
Während Ach Himmel, es   ist verspielt als innerer Monolog angelegt ist, den Andreas Hofer in derselben   Situation, also kurz vor seiner Hinrichtung, führt und der mehr von der Trauer,   Resignation und Ausweglosigkeit spüren lässt, die den „Held“ in jener Stunde   befallen haben, wird im vorliegenden Text seine heroische Haltung hervorgekehrt   und aus einer rückwärtsgewandten Sicht die Person Hofers verklärt und   glorifiziert. 
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						Letzte Änderung: 15.01.2012 
						© Pädagogisches Institut für die deutsche Sprachgruppe - Bozen. 2000 - 
						
							
					  
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