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											  Über Jahrhunderte zogen   die deutschen Könige zur Kaiserkrönung zum Papst nach Rom, viele von ihnen über   Inntal, Brennerpass, Eisack- und Etschtal gegen Süden. Zur Sicherung dieser   Reiseroute verliehen sie im 11. Jh. das „Land im Gebirge“ an die Bischöfe von   Brixen und Trient: die Grafschaften Trient, Vinschgau und Bozen kam an den   Bischof von Trient, die Grafschaften an Inn und Eisack sowie im Pustertal an den   Bischof von Brixen. Damit verbunden waren Zoll-, Markt- und Münzrechte sowie   Gerichtsvollmachten. Die Bischöfe von Brixen und Trient waren damit weltliche   Fürsten geworden und trugen den Titel Fürstbischöfe.  
                                                 
                                                Allerdings   verwalteten die Bischöfe die ihnen verliehenen Gebiete nicht selbst, sondern   übertrugen sie an verschiedene Grafenfamilien, die ihnen auch als Schutzherren,   so genannte Vögte, dienten. Die bekanntesten waren die Grafen von Eppan, Andechs   und Tirol. Diese Grafen begannen rücksichtslos die ihnen verliehenen Gebiete an   sich zu reißen und gegen die Bischöfe Krieg zu führen. So entstand auf Kosten   der Fürstbischöfe das „Land im Gebirge“, Tirol. Die wichtigste Familie waren die   Grafen von Tirol, die dem Land nach ihrer Stammburg in Dorf Tirol nahe Meran   seinen Namen gaben. Besonders bekannt war Graf Meinhard II., der die Bischöfe   stark unter Druck setzte und gewaltsam gegen sie vorging.  
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