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Für den mittelalterlichen Menschen   war der Glaube etwas Alltägliches. Die Religion beherrschte das Leben. Vieles   konnte sich der Mensch nicht auf natürliche Weise erklären, so etwa   Naturphänomene wie Gewitter, Überschwemmungen, Sonnenfinsternisse, Erdbeben u.   a. In vielem sah er eine Strafe Gottes für Sünden. Das Leben war bestimmt von   Gedanken der Versöhnung mit Gott, der Sündenvergabe und Buße sowie die Hoffnung   auf ein Leben nach dem Tod. Die zentrale Frage zu allem war: „Was sagt Gott   dazu?“  
 
  
  Reliquie ©Foto A. Prock 
Wer es sich leisten konnte,   wollte sich den Weg in den Himmel durch Stiftungen erkaufen. Darunter versteht   man die Widmung eines Vermögens für bestimmte Zwecke: z. B. den Bau von   Kapellen, Kirchen, Klöstern, Hospitälern oder deren Ausstattung bzw. für   Seelenmessen.  
       
  Eine zentrale Rolle spielte die Heiligenverehrung. Die   Heiligen waren großteils Märtyrer, also für ihren Glauben gestorben, und wurden   von den Menschen als Fürsprecher und Vermittler bei Gott angerufen. Überreste   von Heiligen (Reliquien) wurden hoch verehrt und an Wallfahrtsorten ausgestellt.  
       
  An Stellen wundertätiger Ereignisse entstanden Wallfahrtsorte. Dazu   gehören etwa Maria Trens im Eisacktal, Maria Weißenstein nahe Bozen, St.   Georgenberg bei Schwaz, Kaltenbrunn im Kaunertal und viele andere.   Wallfahrtsorte sind auch heute noch von großer Bedeutung.  
       
      Religiöse   Bruderschaften kümmerten sich um das Seelenheil ihrer Mitglieder, stellten aber   auch wichtige soziale Institutionen dar, die sich um Arme, Kranke und   Alleingelassene annahmen.  
 
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