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											  Typisch für barocke Deckenfresken ist die Illusions- bzw. Täuschungsmalerei. Der Betrachter soll durch die Malerei den   Eindruck gewinnen, der Raum sei viel höher als er wirklich ist oder einen   Ausblick in den Himmel gewähren. An den Akademien lernten die Künstler diese   Technik, die von dem aus Trient stammenden Jesuitenbruder Andrea Pozzo entwickelt wurde. Kirchliche Themen sind Szenen aus dem Leben von Heiligen und   das Leben der Heiligen Familie, weltliche Themen etwa die Verherrlichung von   Kaiser Karl VI. als Türkenbesieger und der Triumph verschiedener Fürstenhäuser.  
                                                 
                                                Der aus dem Pustertal stammende Paul Troger setzte mit seiner   Hell-Dunkel-Malerei wegweisende Akzente: Die „guten“ Personen sind eher im   Zentrum des Bildes in hellen Farben dargestellt, die „bösen“ Personen eher am   Rand und dunkel. Troger hinterließ in Tirol mehrere Altarblätter (Hochaltarbild   im Brixner Dom),  
Fresken sind jedoch, abgesehen von der Decke des Brixner Doms,   außerhalb Tirols zu finden, so etwa in den niederösterreichischen Stiften Melk,   Göttweig und Altenburg. Als Maler von Altarbildern sind Michelangelo und Franz   Sebald Unterberger aus Cavalese zu nennen. Die leichte und lockere süddeutsche   Art der Malerei ist vertreten durch Matthäus Günther (Pfarrkirchen in   Rattenberg, Wilten, Götzens, Gossensass, Abtei sowie in St. Vigil in Enneberg,   Stiftskirchen Neustift bei Brixen und Fiecht u. a.).  
                                                 
                                               
  
  Fresko   Pfarrkirche Sterzing – Josef Adam Mölk ©Foto A. Prock 
Gerade im Barock   brachte Tirol zahlreiche bedeutende Künstler hervor, die in ihren Heimatdörfern   ein Handwerk erlernten und dann in die Fremde zogen. Es gab bei uns auch nicht   genügend Aufträge. Dazu gehören etwa Mitglieder der Malerfamilie Zeiller, die in   Süddeutschland ihre Spuren hinterließen. Andere bedeutende Maler in Tirol waren   der Wiener Hofmaler Josef Adam Mölk und Mitglieder der Familie Zoller.  
       
  Als Vollender der Barock- und Rokokomalerei gilt der aus Steinach am   Brenner stammende Martin Knoller, der seine späteren Jahre in Mailand   verbrachte. Altarblätter finden sich in der Pfarrkirche Meran, Fresken in der   Karlskirche Volders nahe Hall in Tirol und in der Pfarrkirche Anras.   |