Während in Osttirol und   nördlich des Alpenhauptkamms kein nennenswerter Weinbau betrieben wird   (Gesamtweinbaufläche in Nord- und Osttirol nur 6 ha) hat die Rebe in der Region   Südtirol-Trentino spätestens seit der Römerzeit einen fixen Platz in der   Landwirtschaft. 
                                               
                                              Die nördliche Anbaugrenze (ebenso wie die Höhengrenze)   ist eindeutig eine klimatische, denn der Wein ist, was Temperatur und   Sonnenschein, aber auch Niederschlag betrifft, recht anspruchsvoll. Die Reben   benötigen zur Blütezeit im Mai milde Temperaturen, lange Winterfröste müssen   ausbleiben. Je nach Sorte sind die klimatischen Ansprüche sehr   unterschiedlich. 
                                               
Die meisten Weinbaugebiete erstrecken sich entlang der   Hänge, die das Etschtal begrenzen. Die Talebene konnte erst nach den   Flussregulierungen des 18./19. Jahrhunderts für den Weinanbau genutzt werden,   wobei heute hauptsächlich Weißwein angebaut wird (z.B. in Salurn).  
											  Die   Anbaufläche für Wein ist im 20. Jahrhundert stark zurückgegangen. Die größte   Ausdehnung hatte der Weinbau um 1920. Durch den Anschluss an Italien und die   Abtrennung von Österreich verloren Süd- und Welschtirol den größten Absatzmarkt   für ihren Wein. Zwischen 1950 und 1970 ging die Weinanbaufläche nochmals um ca.   ein Drittel zurück, da der Obstanbau für viele Bauern einträglicher war. Durch   Produktionssteigerungen hat sich der Gesamtertrag jedoch kaum   verändert. 
                                                 
                                              Typische Tiroler Rebsorten sind:  
											  Gewürztraminer (stammt nach   neuesten Untersuchungen 2008 tatsächlich aus Südtirol und nicht – wie bisher   vielfach angenommen – aus dem Elsass);  
											  Vernatsch (noch immer die am weitesten   verbreitete Sorte); 
											   Lagrein (typischer Rotwein der schweren Schwemmlandböden um   Bozen); 
											   Teroldego (= „Tiroler Gold“; sehr alte Sorte der Rotaliana-Ebene im   Etschtal);  
											  Marzemino (alte rote Rebsorte aus der Gegend südlich von Trient und   im Val Lagarina).  
										                            |