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											Zwar ist die Tiroler Literatur überreich an   Namen, doch sind es deren wenige, die über die Grenzen Tirols bekannt wurden.   Trotzdem ist diese volkstümliche Gebrauchs- und Unterhaltungsliteratur ein   wesentlicher Bestandteil des Tiroler Kulturlebens.  
                                               
Diese Literatur   besteht aus Liedern, Gedichten, Sagen, Erzählungen, Schauspielen, die oft eine   mundartliche Prägung aufweisen. Auch in der Tiroler Literatur des 20.   Jahrhunderts lassen sich dafür zahlreiche Beispiele finden.  
 
So waren   Kalender und Wochenblätter eine beliebte Lektüre. Zu den erfolgreichsten gehörte   der „Reimmichlkalender“, in dem die Romane und Erzählungen des Pfarrers   Sebastian Rieger (1867 – 1953), Reimmichl genannt, erschienen. Sie spielen   zumeist in der bäuerlichen Welt und bestätigen am Ende, dass Frömmigkeit und   Herzenseinfalt jede Widerwärtigkeit und Niedertracht besiegen. Viel gelesen   wurden auch „Der Volksbote“, „Der Sendbote“, in Südtirol vor allem „Der Bozner   Hauskalender“ und „Der Kassiankalender“.  
 
Beliebt waren auch die zumeist   einfachen und unterhaltsamen Stücke des Volkstheaters. In der Tradition des   Volksstückes, wenn auch wesentlich anspruchsvoller in Inhalt und Form, bewegen   sich die Stücke von Felix   Mitterer, Luis Zagler (1954 in Dorf Tirol geboren), Josef Feichtinger (1938   in Meran geboren) und Toni Bernhart (1971 in Meran geboren).  
 
In „Sankt   Valentin. Szenen aus dem Südtiroler Exil“ greift Josef Feichtinger für das   Tiroler Gedenkjahr 1989 das Thema des Schicksales der Optanten auf.  
 
Zur   Tiroler Volksliteratur gehören wohl auch Sagen und Legenden. Am bekanntesten   sind die „Dolomitensagen“, eine Sagensammlung von Karl Felix Wolff (1879 –   1966).  
 
Einen festen Platz nimmt die Dialektlyrik in ihren   unterschiedlichsten Erscheinungsformen ein:  
 
In Nordtirol zählte   Anni Kraus (1897 – 1986) zu den populärsten   Mundartdichterinnen. Ihr erstes Buch erschien 1950; sie veröffentlichte über   1000 Gedichte.  
 
Der Zaunkönig  
 
A waggeliger   Zaun isch der Thron,  
ringsum Margaritn, Saurampfer und Mohn.  
Der   waggelige Zaun – es isch wenig,  
aber singt oaner drauf, isch er König.  
 
 
In Südtirol ist vor allem Maridl Innerhofer (1921 in Marling   geboren, lebt dort) als Mundartdichterin bekannt. Ihr Vater, Sepp Innerhofer,   wurde 1921 nach einem Trachtenumzug in Bozen von den Faschisten erschossen.  
 
’s Bergbachl  
 
Es tschuttrt  
und hupft  
und sprudlt, 
 
es pluttrt  
und plutscht  
und hudlt  
 
ibr   Sond  
und Stoan  
und Mias.  
 
Es pritschlt  
und spritzt  
und   fisprt  
 
es trischtl  
und glitscht  
und flitzrt  
 
und kuahlt  
mir  
meine Fiaß!  
 
 
Erwähnenswert sind auch die   „Korrnliadr“ von Luis Stefan   Stecher, Gedichte in Vintschger Mundart . Sie „sind zugleich Volksliedgut   und beste moderne Literatur“ . Sie erzählen „von einer Minderheit des   Vintschgaus, deren Ehrenkodex Normen durchbrachen: fahrendes Volk, das die   Freiheit und die Liebe liebte.“  
 
Mai Maadele, mai   Tschuurale,  
mai rutschlz Paalapiirl,  
ollz, woosdr sui drzeiln   wäarn,  
hot ollm a Hintrtiirl.  
 
Gäa du lai piineibm af dein Tonz,  
unt lossdr nicht drzeiln,  
itlai die Räasln plian roat,  
roat plian aa   di Frseiln.  
 
Woosidr iaz zunn Innschloofn soog,  
deis isch a   schtuanolz Liad,  
du wäarsches schunn amoll frschtian,  
poll deis   Houlrpaaml pliat.  
 
Di Liaw tuat guat unt tuat aa wäa,  
unt schian   isches äarschte Schnaibm.  
Aniade Ruuf hoalt uamoll oo,  
oowr di Moosln   wäarn plaibm.  
 
Unt plaibm wäartr aa di Noat  
unt dai Korrn holwazhiin,  
ias tutsch lai zui, mai Tschuurale,  
unt schloof lai woala inn.  
 
Eine Sonderstellung nimmt der Ötztaler Volkskundler, Bergbauer und   Mundartdichter Hans Haid (geboren 1938) ein. Sein Interesse   gilt der Mundartdichtung ebenso wie volkskundlichen oder zeitkritischen Themen.   Dreh- und Angelpunkt seines Schaffens sind dabei die Alpen als Lebens- und   Kulturraum. 
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						Letzte Änderung: 14.01.2012 
						© Pädagogisches Institut für die deutsche Sprachgruppe - Bozen. 2000 - 
						
							
					  
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