Warum verlassen uns die Vögel? Diese Frage ist recht einfach zu   beantworten: Im Winter mangelt es in Mitteleuropa an Nahrung. Insekten und auch   Früchte sind kaum vorhanden. Daher sind Vogelarten, die das ganze Jahr über auf   diese Nahrung angewiesen sind, gezwungen in wärme Gegenden auszuweichen, die   auch im Winter einen reich gedeckten Tisch versprechen.  
											    
											    Bussard (Foto: Archiv BLU) 
											   
											    Und warum kommen sie wieder? Diese Frage ist schon schwerer zu   beantworten. Aber stell Dir vor: Wenn die Zugvögel in Afrika ankommen, ist es   dort zwar warm und Nahrung reichlich vorhanden, doch leben auch hier zahlreiche   Vögel. So besteht eine erhebliche Konkurrenz zwischen den Arten. Und dieser   Konkurrenz gilt es auszuweichen, besonders zur Brutzeit, wenn besonders viel   Nahrung benötigt wird. Zudem ist das Insektenangebot in Mitteleuropa im Frühling   und Sommer mindestens gleich hoch wie in Afrika. 
											    
											    Feldlerche (Foto: Archiv BLU) 
											   
											    Wie bewältigen Zugvögel ihre Wanderung? Zwei Probleme sind dabei   besonders wichtig. Der Zug braucht viel Kraft. Daher fressen sich Zugvögel vor   dem Beginn ihrer Wanderung deutliche Fettreserven an, um möglichst weite   Strecken mit dieser „Tankfüllung“ zurückzulegen. Dennoch sind Rastplätze sehr   wichtig, um die Reserven wieder aufzufüllen. Das zweite Problem ist die   Orientierung. Je nach Art nutzen Zugvögel dazu verschiedene Systeme: das Magnetfeld der Erde (wie ein Kompass), den Stand von Sonne, Mond und Sternen   (wie einst die Kapitäne auf den Weltmeeren) oder besondere Landmarken   (vergleichbar einer Landkarte). 
											    
											    Gebirgsstelze (Foto: Archiv BLU) 
											   
  Übrigens: Bei den meisten Arten ist das Zugverhalten angeboren und   funktioniert sozusagen automatisch. Nur einige größere Arten, wie etwa   Greifvögel und Gänse, müssen den Zug von ihren Eltern lernen.  
											    
										      Braunkehlchen (Foto: Archiv BLU) 
											   
                                              
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