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Informations-Darstellungen
in Form von bisher gewohnten Texten sind linear strukturiert und
werden in europäischen Kulturen von links nach rechts und in der
Regel Satz für Satz und Seite nach Seite gelesen. Leserinnen und
Leser können aber aus der linearen Struktur eine sich wiederholende
machen, indem sie zunächst linear fortschreitend lesen, dann aber
zurückspringen und noch einmal voran schreiten.
Filme sind ebenfalls linear organisierte Medien. Ähnliches
gilt für die Hörmedien. Wissensdarstellungen im Internet
sind in der Regel hierarchisch organisiert, was aber nicht ausschließt,
dass die einzelnen und teilweise sehr langen Dokumente linear strukturiert
sind. Auch elektronische Bücher auf CD-ROM haben eine vordergründig
lineare Struktur.
Die Charakterisierung eines Mediums als Hypermedium sagt vordergründig
aber nichts über seinen Hypertext aus. Er muss also nicht vernetzt
sein. Erst dann, wenn in einer sitemap
seine Struktur offen gelegt wird, kann darüber entschieden werden,
ob das Medium eine elaborierte Hypertext-Struktur hat oder nicht.
Für lineare
bis verzweigte Informations-Darstellungen (wie z.B. in den typischen Lernprogrammen)
gilt: die Lese-Wege sind aus der Sicht ihrer Verfasser vorgegeben,
aber die Leserinnen und Leser können diese linearen Darstellungen
natürlich eigenaktiv in andere umwandeln und mit eigenen Bildern
im Kopf versehen, was in der Regel auch bei einer Rücktransformation
in individuelles Wissen geschieht bzw. geschehen muss.
Entscheidend
für das Lernen ist also,dass das Individuum die gelesenen
Texte interpretiert und bewertet. Erst durch diese kognitiven und emotionalen
Tätigkeiten werden Wissennetze neu konstruiert oder mit bereits vorhandenen
verbunden (siehe: Streiflichter aus der Hirnforschung).
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