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PISA 2003 in Südtirol

         
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PISA in der Presse

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Luisa Gnecchi
Landesrätin Luisa Gnecchi
 
Ethnisches Gefälle

Es muss noch viel berechnet werden. Sicher ist, dass die PISA-Studie der Schule in Südtirol ein ausgezeichnetes Zeugnis ausgestellt hat. Die Ergebnisse zeigen aber auch, dass die deutsche Schule deutlich besser abschneidet als die italienische. Erst in sechs Monaten sollen Detailergebnisse bekannt werden.

Wie leicht lassen sich die italienische und die deutsche Schule in Südtirol in einen Topf werfen?

„Vorerst liegen nur die gemeinsamen Ergebnisse vor“, erklärte Luisa Gnecchi gestern. Am 15. Dezember würde man erste Detail-Berechnungen vornehmen, um dann in rund sechs Monaten eine fundierte Studie vorlegen zu können. Das Thema ist politisch freilich brisant. Vor allem deshalb hält man sich noch zurück. Denn auch Luisa Gnecchi dürfte bekannt sein, dass die PISA-Ergebnisse aus den neun getesteten italienischen Oberschulen deutlich unter jenen der deutschen Ober- und Berufsschulen liegen. Etwa zwei Punkte klettert die deutsche ohne die Resultate aus der italienischen Schule noch weiter nach oben.

Dabei wurden eigentlich recht wenige italienische Schüler getestet. Aus neun Schulen kommen 270 Schüler, aus den deutschen Schulen kommen immerhin 994 Schüler, die sich im Rahmen der OECD-Studie den Tests unterzogen haben.

Im Gegensatz dazu stechen die Schüler aus dem Trentino besonders hervor. Obwohl bei Vergleichen mit Südtirol schon länger bekannt war, dass im Trentino besser geschult wird, überraschte das Ergebnis auch die Südtiroler Schulexperten. „Wir können ein bisschen Neid den Trentinern gegenüber nicht verstecken“, erklärt Gnecchi, „jetzt wollen wir schauen, wie wir besser werden.“

Aber was wird in der Nachbarprovinz anders gemacht als bei uns? Bereits seit einem Dutzend Jahren wird im Trentino evaluiert, in Südtirol hat die Evaluation der Schule keine besonders lange Tradition. Außerdem: „Eltern und Schüler haben eine sehr positive Einstellung zur Schule und zum Lernen, auch hier haben wir Aufholbedarf“, erklärt ein Lehrer, der sich hier wie dort auskennt.

Silke Hinterwaldner

 
Zusammenfassend lässt sich sagen: Die Südtiroler Schule hat bei PISA 2003 hervorragend abgeschnitten. In allen gemessenen Bereichen liegt sie im Spitzenfeld, weit vor Österreich, Deutschland oder dem italienischen Durchschnitt. Im Bereich „Lesekompetenz“ erreichen kein Staat und kein Land eine so hohe Punktezahl wie Südtirol. Mit 544 Punkten bildet die italienische und die deutsche Schule in Südtirol zusammen mit Finnland (543) und dem Trentino (542) die Weltspitze.
 
„Wir dürfen auf keinen Fall stehen bleiben“, betont Rudolf Meraner, Südtirols Koordinator der PISA-Studie, „die Schule muss eine Her-ausforderung bleiben.“ Auch deshalb will er weiter ins Detail gehen, um dann richtige Entscheidungen davon ableiten zu können.

vollständiger Artikel (PDF)

     
Quelle: "Tageszeitung" vom 10.12.2004 (gekürzt)
   
 
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Letzte Aktualisierung: 03.05.2005
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