11. Pädagogische Tagung | ||||||||
blikk schulentwicklung | ||||||||
Neurobiologische
Grundlangen des Lernens (1)
zweites Referat von Peter Singer |
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2.0 Überblick 2.1. einige Vorbemerkungen 2.3. für das Lernen relevante Aussagen 2.5. Zusammenfassung und Ausblick
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"In meinen Vorbemerkungen möchte ich aufzeigen, wohin die Hirnforschung steuert, und bewusst machen, dass unser Tätigkeitsfeld, die Organisation von Lernprozessen, nur ein Teilgebiet dieses vielfältig vernetzten Forschungsfeldes ist. In den Ausführungen zu den Zielen der Hirnforschung werde ich einige Forschungsbereiche etwas genauer beschreiben. Sie werden dabei sehen, dass pathologische Erscheinungen, die in unser Berufsfeld hineinspielen, einen großen Bereich einnehmen. Aus den vielfältigen und rasant zunehmenden Ergebnissen aus der Hirnforschung lassen sich auch einige recht gut abgesicherte und konkrete Aussagen für das Lernen gewinnen. Sie werden sehen, dass wir mit einigen in der Schule bis jetzt nicht hinterfragten Paradigmen sehr kritisch umgehen müssen. Im letzten Teil versuche ich aufzuzeigen, welche Bedeutung die zu erwartende Entwicklung auf dem Gebiet der Hirnforschung für unseren Beruf haben kann." Eine Bemerkung am Rande: Eine Vorstrukturierung von Inhalten (Angabe der Ziele, der Inhalte usw.) in frontalen Sequenzen ist wichtig, damit die Schüler sich einstellen können. Untersuchungen haben gezeigt, " dass frontale Sequenzen erfolgreicher sind, wenn sie vorstrukturiert sind und " dass der fragend-entwickelnde Unterricht der schlechteste ist, was die Lerneffizienz anbelangt. |
Lyrikabend der Schülerinnen und Schüler der Klasse 2A Organisation
und Durchführung in Eigenregie: |
2.1
Vorbemerkungen Für unseren Berufsstand ist es ein Vorteil und gleichzeitig auch eine Herausforderung, dass sich neben der kognitiv orientierten Lernpsychologie auch zunehmend die Neurobiologie mit Prozessen, die in unserem Gehirn ablaufen, befasst. Dabei werden immer mehr Erkenntnisse über ganz normal ablaufende Prozesse und nicht nur solche über pathologische Erscheinungen bekannt. Interessant ist auch, dass viele der von der kognitiven Psychologie in den Raum gestellten Hypothesen oder Ergebnisse seriöser Untersuchungen durch die Neurobiologie gestützt und bestätigt werden. Es kann hier keine zusammenhängende Theorie entwickelt werden, zumal: die komplexen Vorgänge in diesem Bereich wohl kaum je einmal restlos geklärt sein werden; je mehr man forscht, desto mehr Fragen tun sich auf, auch wenn gerade in diesem Bereich in nächster Zeit sehr viele Forschungsergebnisse vorhanden sein werden, weil viel Geld in die Neurobiologie investiert wird, weshalb in den nächsten Jahren auf diesem Gebiet vermutlich gewaltige Fortschritte zu erwarten sind, was bedeutet, dass diese Aussagen mit Sicherheit einer Differenzierung und Präzisierung bedürfen, wenn sie auch in der Tendenz gültig bleiben. Was uns von Vertretern der akzelerierenden Lernformen (Suggestopädie, neurolinguistisches Programmieren….) als Grundlagen ihrer Arrangements angeboten wird, muss mit äußerster Vorsicht betrachtet werden. Es gibt z.B. für die immer wieder angeführten Aussagen über die Problematik der linken bzw. rechten Hirnhälfte und ihrer Verbindung in der einschlägigen Literatur absolut keine Belege. Auch die immer angenommene klare Trennung der Funktionen bezüglich der Zuständigkeit für bestimmte Denkprozesse lässt sich nicht aufrecht erhalten. Wenn wir denken, sind im seltensten Falle nur klar abgegrenzte Areale unseres Gehirns aktiv. Meistens sind ansehnliche Teile in vielen Bereichen und in beiden Großhirnhälften gleichzeitig mit der Verarbeitung von Informationen beschäftigt. Letztlich wissen wir nicht, wann und wie wir denken: Den Rohzustand unseres Gehirns kennen wir nicht (wie sieht ein Gehirn aus, das nicht denkt?). |
Was die Hirnforschung nicht will:
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Übung: |
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© Pädagogisches Institut der deutschen Sprachgruppe - Bozen - 2000 |