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Ich würde es wieder tun… (32/35)

 

Tschöll Raffaela

Mittwoch, 24. April 2013

Kategorie:

Erlebnisbericht
 

„Ich würde es wieder tun“, das ist meine Antwort auf 1000 eurer Fragen. Am 6. August, um 02.45 Uhr schickten sie mich mit der „ Enola Gay“ los. An Bord war auch die Atombombe „Little Boy“ .

Für mich war sehr wichtig, dass ich mein Ziel nicht aus den Augen verlor. Ich saß nicht in diesem Flugzeug um Spaß zu haben, ich hatte einen wichtigen Auftrag, der vieles verändern könnte.

Schon kurze Zeit nach dem Start fingen die Techniker an, die Bombe scharfzumachen. Ein  ungutes Gefühl lag mir schon im Magen, doch ich redete mir die ganze Zeit während des Fluges meinen Grundsatz ein: Ich muss meine Pflicht erfüllen, es ist nur wichtig, dass ich alles richtig mache…

Neben mir im Flugzeug saß mein Kopilot. Gesprochen hatten wir nur wenig, höchstens wenige Aufträge, die ich ihm gab, kamen über meine Lippen. Doch als ich einen kurzen Augenblick zu ihm sah und tief in seine blauen Augen blickte, merkte ich ihm deutlich die Angst an, die er hatte. Ich merkte er versuchte sich zu konzentrieren, doch ich spürte wie schwer ihm das fiel. Er starrte nur gerade aus und irgendwann hörte ich ein leises Murmeln, das über seine Lippen kam, er betete. So viel Angst musste er haben, dass er den ganzen langen Weg im Flieger betete. Ich flüsterte ganz leise zu ihm: „Hab keine Angst, ich weiß es ist schwer für dich, doch du und ich zusammen schaffen das!“ Er sagte kein Wort. Immerhin war er ja doch noch ein Stück jünger als ich.

 Als ich dann einen Blick nach unten warf, sah ich, dass wir in wenigen Sekunden genau über Hiroshima waren. Ich muss gestehen, da hatte ich auch Angst. Langsam griff meine zittrige Hand zu dem Knopf, womit ich den  unteren Teil des Flugzeuges öffnen konnte und so die Atombombe abwarf. Man hörte leise, wenn man genau lauschte, wie die Atombombe 9450m hinunterfiel und das mit einer Kraft von 12000 Tonnen TNT. Schnell drehten wir um und starteten Richtung Heimat. Ich musste stark sein, und durfte gar nicht erst denken, was ich gerade getan hatte.

Doch Heute, nach so vielen Jahren begriff ich: „ Es war gut so, wie es war!“, weil ich damit den Krieg ein Ende setzen konnte.

 

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