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Es fliegt! Das erste Flugzeug!
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Tschöll Raffaela
Freitag, 3. Mai 2013
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Wie jeden Tag warteten mein Bruder Wilburg und ich, bis endlich unser Vater nach Hause kam. Es war im Sommer 1878 und wir spielten ganz aufgeregt im Garten, denn gestern Abend versprach uns Vater, dass er heute etwas für uns mitbringen würde. „Es ist eine große Überraschung!“, sagte er.
Als wir plötzlich seine Stimme hörten, Liesen wir alles liegen und stehen und liefen ins Haus. Er hatte etwas hinter seinem Rücken versteckt. Zuerst tat er so, als ob er von nichts wusste, doch als wir ihn auf „die Überraschung“ aufmerksam machten, traten seine großen Hände mit einem kleinen Holzflugzeug hervor. Ein Gerät, das wenige Sekunden fliegen konnte. Es war einfach fantastisch. Ich sah das Leuchten in den Augen meines Bruders. Wir spielten so lange mit dem Flugzeug, bis es irgendwann kaputt war. Doch selbst dann schauten wir jedes Teil genau an und bauten es nach, und dann wieder…
Wir waren wie besessen von diesen Flugmaschinen. Als wir älter wurden, wollten Wilburg und ich an der Universität studieren, doch leider hatte unsere Familie kein Geld dafür. Mein Bruder und ich taten vieles um Geld aufzutreiben: Eröffneten eine Druckerei, danach eine Fahrradfabrik …
Wir waren schon immer große Fans von Otto Lilietahl, er hatte einen Gleiter gebaut, mit dem er bis zu 250 Metern weit flog, doch 1896 verlor er die Kontrolle über seinen Gleiter, stürzte ab und verunglückte tödlich.
Durch ihn wollten mein Bruder und ich noch mehr eine gute Flugmaschine bauen. 1900 bauten wir endlich einen Gleiter, mit dem wir fliegen konnten, es war ein Doppeldecker ohne Motor, der starken gleichmäßigen Wind benötigte, um abzuheben. Unser längster Flug dauerte 20 Sekunden und erstreckte sich über 120 Meter. Ich war so unbeschreiblich glücklich damit.
Dass wir nicht noch weiter geflogen waren, glaubten wir, würde an den Flügeln liegen. Deshalb bauten wir einen Windkanal: eine hölzerne Kiste mit einem Ventilator.
Irgendwann nach langem Experimentieren bauten wir die Ideale Flugmaschine, wir nannten sie „Flyer 1“. Am 17. Dezember 1903 waren wir bereit sie auszuprobieren. Mein Bruder und ich warfen eine Münze, wer als erster fliegen dürfe. Wilburg gewann. Doch als die Maschine abhob, zog er zu stark an der Steuerung und „Flyer 1“ krachte in den Sand.
Nach zwei Tagen Reparatur war ich endlich an der Reihe. Ich war nur zwölf Sekunden in der Luft, trotzdem konnten wir unsere Freude kaum in Grenzen halten. Wir hatten es geschafft ein Flugzeug zu erfinden, das sich durch eigenen Antrieb durch die Luft bewegen konnte. Wir waren überglücklich.
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Kategorie:
Erlebnisbericht