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Der Erlebnisbericht… (5/35)

 

Tschöll Raffaela

Freitag, 10. Mai 2013

Kategorie:

Erlebnisbericht
 

Gerade als ich dachte mein Leben könnte nicht noch schöner werden, passierte es. Es war der Sommer 1939 und ich war Hals über Kopf in ein Mädchen, das Marie hieß verliebt. Wir trafen uns oft und ihr lächeln konnte alles Andere vergessen lassen. Kein anderes Mädchen interessierte mich, ich hatte nur Augen für sie. Als wir uns eines Tages wieder trafen und ich mich zu Hause fertigmachte, kam der Postbote mit einem Brief für mich. Als ich den Brief las, war ich nicht erfreut. Im Brief stand:

 „Sehr geehrter Herr Rabensteiner, hiermit sind sie offiziell verpflichtet, in den angehenden Krieg zu ziehen. Die Wehrpflicht wurde wieder eingeführt. Am 1.9.1939 werden  wir, Deutschland, Polen angreifen und bis dahin müssen wir nicht nur gut gewaffnet, sondern auch kriegstüchtig sein. Am 07.07.1939 beginnt die Ausbildung hier in Berlin“

Der Brief war mit einer Unterschrift gekennzeichnet, die ich nicht mal mit einer Lupe entziffern konnte.

Mein erster Gedanke, als ich den Brief gelesen hatte, ging an Marie. Mir gingen tausend Fragen durch den Kopf: Was sie wohl sagen wird? Wie ich es ihr sagen sollte?

Mir war klar, dass es nicht einfach sein wird diese Nachricht zu überbringen. Am Nachmittag fuhr ich mit ihr, mit einem Boot ins Meer hinaus und mit leiser, gebrochener Stimme erzählte ich ihr von dem Brief. Sie sagte kein Wort, sie umarmte mich nur. Daraufhin hörte ich drei Wochen lang nichts mehr von ihr.

Am 07.07.1939 dem Tag, an dem ich gehen musste, kam sie zu mir. Mit tränen in den Augen und ohne Lächeln gab sie mir einen Kuss auf die Wange. Marie flüsterte mit zu: „ Sobald du wiederkommst, werde ich da sein, ich werde auf dich warten.“

In der Ausbildung lernte ich viel, zum Beispiel, dass es im Krieg zwei Parteien gab:

  • Die Achsenmächte ( Deutschland, Italien, Japan;)
  • Die Alliierten ( England, Frankreich, Usa;)

Wir gehörten zu den Achsenmächten und waren so in Feindschaft mit den Alliierten.

Wie schon angekündigt griff Adolf Hitler am 1.9.1939 Polen an. Für uns war das der Start in den Krieg.

Marie schickte mir immer wieder Briefe, sodass ich wusste, dass zu Hause alles in Ordnung war. Ich vermisste sie sehr. Es war sehr schwer auf ihre Briefe zu antworten, denn es gab nur sehr wenige Augenblicke, an denen man alleine war. Am 3.9.1939 erklärte England und Frankreich, Deutschland den Krieg. Daraufhin folgte eine Reihe von Blitzkriegen, angegriffen wurden: Dänemark, Norwegen, die Belux-Staaten, Frankreich und England, im Jahre 1940.

1941 ging es dann weiter mit den Afrikafeldzug, Jugoslawien, Griechenland, Sowjetunion und den japanischen Überfall auf Pearl Habour. Nach dem Angriff auf Pearl Haber trat auch die USA in den Krieg ein.

Am Ende des Jahres 1941 bekam ich wieder einen Brief, doch dieser war nicht von Marie, sondern vom gleichen Büro, von dem ich den anderen Brief erhalten hatte darin stand, dass ich in den Krieg musste. 

Dieses Mal stand:

„Sehr geehrter Herr Rabensteiner,

es freut mich ihnen mitteilen zu dürfen, dass sie hiermit offiziell vom Krieg entlassen sind.

Sie dürfen nach Hause! Mit freundlichen Grüßen.“

Es stand kein Grund dabei doch ich war überglücklich. Als ich nach ca. sieben Stunden Fahrt zu  Hause ankam und endlich wieder Marie in die Arme fallen konnte und ihr wunderschönes Lächeln sah, war ich so glücklich, dass ich es fast nicht beschreiben konnte.

Doch Marie war nicht alleine zum Bahnhof gekommen, sie hatte Drillinge mit, das war auch der Grund, dass ich „freigegangen“ war. Bald wurde geheiratet.

 

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